Mit einer spektakulären Zeremonie haben am Freitagabend Ortszeit (27.) in London die Olympischen Spiele 2012 begonnen. Unter dem Motto „Isles of Wonder“ (Inseln der Wunder) präsentierte Großbritannien den 62.000 Zuschauern im Olympiastadion und den mehr als einer Milliarde Menschen von den Fernsehern weltweit eine mitreissende, humorvolle und mit Überraschungen gespickte Show. Um 0:18 Uhr Ortszeit erklärte Queen Elizabeth II. die XXX. Olympiade offiziell für eröffnet. Anschliessend entzündeten sieben Nachwuchsathleten inmitten der Arena das Olympische Feuer.
Das rund 34 Millionen Euro teure Spektakel hatte es dabei in sich. Ob der gemeinsame Auftritt von Komiker Mr. Bean mit den Londonern Symphonikern, eine Hommage an die Insel als Wiege der Rockmusik oder ein Ausflug mit James Bond in luftige Höhen – über 15.000 Freiwillige und zahlreiche Topstars präsentierten Großbritannien überraschend herz- und humorvoll. Aber auch die Geschichte kam nicht zu kurz. Von England als Agrarland mit Wiesen und Kühen bis zum Industriestaat mit rauchenden Schloten und einem Stahlwerk, in dem einer der olympischen Ringe geschmiedet wurde reichte, das farbenfrohe Kaleidoskop.
Neben zahlreichen pyrotechnischen Effekten versuchten die Verantwortlichen die Zeremonie auch mit unzähligen Details zu verfeiern. So wurden die olympischen Ringe im Laufe des Abends rund 34 Kilometer in die Höhe gezogen und leuchteten am Ende in der Stratosphäre auf eine Welt ohne sichtbare Grenzen herab. Die olympische Flamme kam mit einem von Fußballstar David Beckham gesteuerten Boot über die Themse bis in die Nähe des Olympiastadions und vor dem Aufhängen der olympischen Flagge erfolgte die Übergabe selbiger unter anderem durch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, Brasiliens ehemalige Umweltministerin Marina Silva und Boxlegende Muhammad Ali.
Zuvor waren bereits die Athleten der 204 teilnehmenden Nationen ins Stadion einmarschiert. Darunter waren natürlich auch zahlreiche Spitzensportler aus Lateinamerika und der Karibik. Besonders umjubelt wurde dabei Jamaikas Sprintstar und Olympiasieger Usain Bolt, der zugleich als Fahnenträger seiner Nation agierte. Für Brasilien hatte bereits kurz zuvor der Springreiter und Olympiasieger von Athen 2004, Rodrigo Pessoa, die grün-gelb-blaue Flagge den Zuschauern präsentiert. Und Kuba hatte mit Mijaín López den Olympiasieger von Peking 2008 im Ringen als Repräsentant der Karibikinsel auserkoren.
Bei den diesjährigen Sommerspielen sind erstmals von allen Ländern auch Frauen in die Wettkämpfe geschickt worden, was der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Jaques Rogge, in seiner Rede extra betonte. Die Athleten kämpfen nun in den kommenden 14 Tagen in insgesamt 302 Wettbewerben um das begehrte olympische Gold. Doch bevor es am Samstag erstmals um Sieg oder Niederlage geht, sangen Publikum und Athleten am Ende der Show noch gemeinsam mit Englands wohl berühmtesten Künstler Sir Paul McCartney den Klassiker „Hey Jude“. Und der Beatles-Mitbegründer hatte dann beim abschliessenden Feuerwerk auch noch das letzte Wort: „Welcome to London!“
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