Gerade einmal 9.63 Sekunden benötigte Usain Bolt, um seinen Olympiasieg über 100 Meter der Männer zu verteidigen. Der Jamaikaner deklassierte bei den Olympischen Spielen in London am Sonntagabend Ortszeit (5.) erneut die Konkurrenz und sorgte mit dem Zieleinlauf für euphorischen Jubel auf den vollbesetzten Rängen des Olympiastadions.
Dabei hatte es auf den ersten Metern gar nicht gut für Bolt ausgesehen. Er kam überraschend schlecht aus den Startlöchern und lag nach einem Viertel der Wegstrecke nur im Mittelfeld. Doch dann richtete sich der 1,93 Meter grosse Athlet auf und eilte mit scheinbar riesigen Schritten davon. Es ist vor allem diese Leichtigkeit, die fasziniert. Auf den letzten Metern setzte er sich so deutlich von seinen Mitläufern ab, dass man bei ihm das Zielfoto getrost abschaffen kann.
Mit der von 9.64 wenig später auf 9.63 Sekunden reduzierten Siegzeit lag der Sprinter von der beliebten Karibikinsel zwar über den von ihm selbst aufgestellten Weltrekord von 9.58 Sekunden, jedoch deutlich unter der Zeit von vor vier Jahren in Peking. Damals hatte er in 9.69 Sekunden das begehrte Edelmetall für sich gesichert. Der Sieg in London bedeutete jedoch zugleich einen neuen olympischen Rekord, der vermutlich in vier Jahren nur von ihm selbst gebrochen werden kann.
Silber holte Bolts Landsmann Yohan Blake in 9.75 Sekunden, Bronze ging an Justin Gatlin aus den USA in 9.79 Sekunden. Ob der Doppelerfolg in der jamaikanischen Hauptstadt Kingston genauso bejubelt werden konnte wie im Olympiastadion ist bislang unklar. Ausläufer des Tropensturms Ernesto haben die Karibikinsel mittlerweile erreicht, nach letzten Meldungen musste ein geplantes Public Viewing aufgrund starker Windböen abgesagt werden.
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