Nach Angabe des Sprechers der Bürgerrechtsbewegung UNPACU (Patriotische Union Kubas) José Daniel Ferrer wurden in den vergangenen Tagen mindestens 65 Mitglieder seiner Organisation festgenommen. Sieben Häuser, in denen UNPACU-Mitglieder wohnen, wurden von Polizisten und Beamten der Staatssicherheit gestürmt. Die Übergriffe fanden in Havanna, Santiago de Cuba, Holguín und Guantánamo statt. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, wurde José Daniel Ferrer selbst am vergangenen Donnerstag verhaftet und erst am gestrigen Sonntag wieder aus der Haft entlassen. Andere Oppositionelle sind noch in Haft. „Einige werden geschlagen, viele sind mittlerweile in Hungerstreik getreten“, so Ferrer zur IGFM.
Nach Angabe der IGFM, die auf Kuba mit einer Gruppe vertreten ist, war das einjährige Bestehen von UNPACU am vergangenen Freitag Anlass für die Verhaftungswelle. Das Haus des ehemaligen politischen Gefangenen José Daniel Ferrer wurde bereits um sechs Uhr morgens am vergangenen Donnerstag gestürmt, während er und seine Familienangehörigen noch schliefen. Ein Laptop und zahlreiche persönliche Gegenstände wie Kindervideos wurden von den kubanischen Polizisten beschlagnahmt.
Sacharow-Preisträger Guillermo Fariñas ebenfalls verhaftet
Als sich Guillermo Fariñas, der 2010 vom Europäischen Parlament mit dem Sacharow-Preis für Gedankenfreiheit ausgezeichnet wurde, am vergangenen Donnerstag nach dem Verbleib der inhaftierten Oppositionsführerin Idania Yanes Contreras erkundigte, wurde auch er festgenommen und erst am Samstag wieder freigelassen. Die IGFM zeigte sich über die verstärkten Angriffe auf Kubas Opposition bestürzt.
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