Kolumbiens Staatspräsident Juan Manuel Santos hat am Montagabend (27.) in einer Fernsehansprache „Sondierungsgespräche“ mit der Guerilla-Organisation FARC bestätigt. Ergebnisse wolle er jedoch erst in den kommenden Tagen bekannt geben. Neben den „Revolutionären Streitkräften Kolumbiens“ (FARC) hätte auch die kleinere Rebellen-Gruppierung ELN („Heer zur nationalen Befreiung“) Interesse an einem Friedensdialog bekundet. Santos betonte, mit den Bemühungen nehme er die in der Verfassung verankerten Verpflichtung seines Amtes war, nach Frieden zu streben.
Mit seinen Ausführungen dementierte das Staatsoberhaupt damit jedoch indirekt eine zuvor über den Fernsehsender Telesur verbreitete Meldung, dass Friedensgespräche bereits fest vereinbart worden seien. Der in Venezuela ansässige Sender hatte berichtet, dass die Regierung Santos und die FARC in Kuba bereits eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet hätten. Die ersten offiziellen Friedensgespräche würden Anfang Oktober in Norwegens Hauptstadt Oslo stattfinden.
Auch in einem Interview mit der Tageszeitung „El Tiempo“ zeigte sich Santos noch zurückhaltend. In der Dienstagsausgabe bestätigte der Staatschef zwar Kontakte zu den FARC, betonte jedoch, an seiner Politik einer landesweiten militärischen Präsenz festhalten zu wollen. Bei den letzten Friedensbemühungen vor über 10 Jahren waren die Streitkräfte während der Verhandlungen aus den entsprechenden Gebieten abgezogen worden, die Gespräche jedoch am Ende gescheitert.
Man wolle die „Fehler der Vergangenheit“ vermeiden, erklärte Santos weiter. Ziel des Dialogs müsse ein Ende des Konflikts sein. Diese hat seit 1964 nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen fast 200.000 Menschenleben gefordert. Zudem hat die FARC in den vergangenen Jahren immer mehr ihre politische Zielsetzung aus den Augen verloren und sich mittlerweile die Vorherrschaft im Drogenhandel gesichert. Desweiteren ist für langjährige Geiselnahmen bekannt. Erst Anfang dieses Jahres wurden die letzten vor rund 14 Jahren entführten Soldaten und Polizisten freigelassen, noch immer befinden sich zahlreiche zivile Geiseln in der Hand der Guerilla-Organisation.
Die FARC werden sowohl von der kolumbianischen Regierung als auch von den USA und der Europäischen Union als Terrororganisation eingestuft. Die rund 9.000 verbliebenen Kämpfer halten sich vorwiegend im Süden des Landes im dichten Dschungel an den Grenzen zu Ecuador, Peru und Brasilien auf. Einige versteckte Lager sollen sich zudem in den Nachbarstaaten befinden. Auch in Venezuela sollen sich Mitglieder der Organisation verstecken. In den vergangenen Jahren waren aus Bogotá vermehrt Vorwürfe laut geworden, der venezolanische Staatspräsident Hugo Chávez dulde die Präsenz der Terroristen auf seinem Territorium und unterstütze sie zudem mit Geld und Waffen. Der Disput hatte die diplomatischen Beziehungen beider Länder zeitweilig massiv gefährdet.
so so…Terroristen bekommen also freies Geleit um an Friedensgesprächen in Oslo teil zu nehmen…
muss man nicht verstehen…!