Lateinamerika und die Karibik sind bei den paralympischen Spielen 2012 in London am zweiten Wettkampftag richtig durchgestartet. Gleich 9-mal durfte Athleten des Subkontinenten am Freitag (31.) auf das Treppchen, für Brasilien und Kuba erklang zudem gleich zweimal die jeweilige Nationalhymne als Lohn für eine verdiente Goldmedaille.
Brasilien
Gleich drei Medaillen gab es für Brasilien, abermals Gold, Silber und Bronze. Damit liegt das größte Land Südamerikas derzeit im Medaillenspiegel auf Rang 8. Wie bereits am Vortag dominierte Brasilien die 50-Meter-Strecke im Schwimmen, André Brasil holte mit 23,16 Sekunden in der Klasse S10* nicht nur Gold, sondern markierte auch gleich einen neuen Weltrekord. Bereits im Vorlauf hatte er den paralympischen Rekord gebrochen.
Zwei weitere Medaillen gab es im Judo der Frauen. Nachdem Michele Ferreira bereits am Donnerstag (30.) Bronze in der Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm erkämpft hatte, gelang dies am Freitag auch Daniele Bernardes in der Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm. Zudem holte Lucia da Silva in der Klasse bis 57 Kilogramm Silber. Im Finale hatte sie gegen Afag Sultanova aus Aserbaidschan keine Chance gehabt.
Kuba
Auch Kuba hat sich erstmalig in den Medaillenspiegel eingereiht und konnte im Judo mit Gold und Bronze gleich zweimal Edelmetall in Empfang nehmen. Die Paralymics-Sieg holte bei den Frauen bis 63 Kilogramm auf Anhieb Dalidaivis Rodriguez. Für die 29-jährige war es die erste Teilnahme bei paralympischen Spielen. Bei den Männern bis 81 Kilogramm erkämpfte sich Isao Cruz Alonso noch die Bronzemedaille, nachdem er im Viertelfinale gegen den späteren Paralympics-Sieger Olexandr Kosinov aus der Ukraine gescheitert war.
Argentinien
Besser war es hingegen für José Effron gelaufen. Der 22-jährige Argentinier schaffte es beim Judo der Männer (81kg) bis ins Finale, unterlag erst dort dem übermächtigen Ukrainer Kosinov und konnte sich anschliessend über Silber freuen. Zudem holte Argentinien durch Fernando Rodrigo López noch Bronze im Bahnradfahren in der Einerverfolgung.
Venezuela
Eine weitere Medaille konnte auch Venezuela am Freitag feiern. Omar Monterola kam im Olympiastadion im 200-Meter-Rennen der Männer in der Klasse T37 mit einer Zeit von 23,34 Sekunden als Dritter ins Ziel und sicherte sich so paralympische Bronze. Gold ging in Welrekordzeit an Roman Kapranov aus Russland (23,10s) vor Guangxu Shang aus China (23.15s).
Mexiko
Nachdem Arnulfo Castorena über 50 Meter Brustschimmen in der Klasse SB5 am Donnerstag bereits die erste Silbermedaille für Mexiko gesichert hatte, legten heute Athleten im Judo und Kugelstoßen nach. Eduardo Avila sicherte sich im Judo der Männer bis 73 Kilogramm Bronze, Mauro Maximo holte mit 8,68 Meter im Kugelstossen der Männer aus dem Rollstuhl (Klasse F52/53) Silber. Der zweifache Paralymics-Sieger von Athen 2004 und Peking 2008 lag damit deutlich hinter dem Letten Aigars Apinis, der sich nach einem Weltrekord-Stoß von 10,23 Meter anschliessend die Goldmedaille umhängen durfte.
*Um eine Gleichheit bei den Wettbewerben zu gewährleisten, werden sämtliche Athleten nach dem Grad ihrer Behinderung klassifiziert. So stellt beispielsweise beim Schwimmen die Klasse S1 den schwersten Grad an Behinderung dar, S10 hingegen nur einen sehr geringen Grad. Der Brasilianer André Brasil, der bereits als Säugling an Poliomyelitis erkrankt war, wurde nach einer entsprechenden Untersuchung in die Gruppe S10 eingeordnet.
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