Nach rund zehn Jahren Stillstand will Kolumbien die Friedensverhandlungen mit der linksgerichteten Terrororganisation FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) wieder aufnehmen. Laut Präsident Juan Manuel Santos sollen Gespräche in der ersten Oktoberhälfte in der norwegischen Hauptstadt Oslo stattfinden und später in Havanna auf Kuba fortgesetzt werden. Ex-Präsident Alvaro Uribe (2002-2010) bezeichnete die offiziellen Friedensverhandlungen am Dienstag (4.) als „eine Ohrfeige für die Demokratie“.
Uribe war während seiner Amtszeit für sein hartes Durchgreifen im Kampf gegen die kolumbianischen Terrororganisationen (FARC und ELN) bekannt. Sein Amtsvorgänger, Andrés Pastrana Arango hatte versucht, einen Waffenstillstand mit den Guerillagruppen zu vereinbaren, die Verhandlungen scheiterten jedoch. Uribe trat stets für eine verstärkte Militärpräsenz ein und unterstützte die Bemühungen der US-Army, den Drogenhandel in Kolumbien mit militärischen Mitteln einzugrenzen.
Nachdem Präsident Santos bestätigte, mit den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) über eine Beendigung des seit fast 50 Jahre andauernden bewaffneten Konfliktes zu verhandeln, reagierte Uribe mit harscher Kritik. Seiner Meinung nach wäre die einzige Lösung zur Beendigung des bewaffneten Konfliktes „eine Kapitulation der Guerillas vor Gericht“.
Uribe hat es nicht geschafft, während der 6-jähgrigen Laufzeit des Plan Colombia, für den täglich mehr als 3 Millionen US$ (über 6 Jahre) ausgegeben wurden, auch nur zu verringern. Zwischen 2001 gab es noch 885 FARC Angriffe/Jahr.
Am Ende der Amtsperiode Uriges, 2010 waren es 1947 Angriffe/Jahr. Während seiner Amtszeit hat die FARC Aktivität kontinuierlich zugenommen. Was also redet der Mann da? Lediglich seine öffentlichen Auftritte haben dem kolumbianischen „Normalverbraucher“ suggeriert, alles sei sicherer geworden … Die einzige Waffe, die bei Uribe gewirkt hat, was die Propaganda. Von Frieden hat er leider keine Ahnung gehabt.
Er hatte die Chance und hat es vermasselt. Was also redet er ?