Erneute Stromausfälle und wütende Proteste in Venezuela

kraftwerk

Datum: 19. September 2012
Uhrzeit: 12:01 Uhr
Leserecho: 6 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)
► Unfähigkeit der Regierung nimmt kein Ende

In Venezuela ist es erneut zu stundenlangen Stromausfällen gekommen, in der Hauptstadt Caracas brachen mehrere Linien der Metro zusammen. In Cumaná, eine Stadt im Nordosten des südamerikanischen Landes (Bundesstaat Sucre), erlitten Einzelhändler Schäden in Höhe von mehreren tausend US-Dollar. Die lokale Handelskammer hat die Stadtverwaltung zu einer Dringlichkeitssicherung aufgefordert, um die Höhe der Verluste zu deklarieren.

Benutzer sozialer Netzwerke berichteten von einem mehrminütigen Stromausfall der Metro Caracas während der Hauptverkehrszeit. Demnach generierte der elektrische Ausfall (16:00 Uhr Ortszeit) eine starke Verzögerung, an mehreren Stationen der Linien 2 und 3 brach der Fahrbetrieb komplett zusammen.

In Cumaná fiel der Strom für mehrere Stunden aus, wütende Menschen protestierten auf den Straßen. Laut Sixfrido Ramos, Präsident des Verbandes der städtischen Verkäufer und Verbraucher, tauten in fünf Supermärkten zwischen 30 und 40 Tonnen Rindfleisch, Huhn und Schweinefleisch auf. Nach seinen Schätzungen erlitt jeder Einzelhändler Verluste in Höhe von fast 10.000 US-Dollar. Die Fischer der Stadt berichten von schweren Verlusten, Mangels Eis konnte ihr Fang nicht eingefroren werden.

Am Montagabend (17.) blockierte eine Gruppe von Demonstranten mehrere Straßen mit brennenden Autoreifen auf der Isla de Margarita. Die wütenden Menschen protestierten gegen Stromausfälle, welche ihrer Meinung nach unter dem Deckmantel „Rationierung“ stattfanden. Anlässlich einer Wahlkampfveranstaltung in San Félix hatte der venezolanische Präsident Hugo Chávez gravierende Probleme bei der Stromversorgung des südamerikanischen Landes eingeräumt. Während das Land seit 14 Jahren eine bolivarische Revolution durchleided, sitzen die Bewohner stundenlang im Dunklen. Venezuela besitzt die weltweit größten Erdölreserven, die Unfähigkeit der Regierung hält das Land auf dem Niveau einer “Banenrepublik”.

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  1. 1
    Martin Bauer

    In einem demokratischen System wären die Kunden der Elektrizitätsversorger in der Lage, den unfähigen Lieferanten wegen Vertragsbruch und nicht erbrachter Leistung auf Schadensersatz in Milliardenhöhe zu verklagen. In Venezuela hingegen findet sich kein Anwalt für eine solche Klage und kein Gericht, dass ihr stattgeben würde. Vielmehr wird der geschädigte Kunde zu einer Strafe verdonnert, wenn er weiterhin so viel Strom verbraucht wie bisher. Dies nennt sich „Bolivarische Revolution“, doch Simón Bolivar hätte den Revolutionären von heute eigenhändig die Köpfe abgesäbelt.

  2. 2
    Annaconda

    Die Schuldigen für die Stromausfälle sind die Natur (entweder es regnet oder es ist trocken) sowie die zur Sabotage trainierte Fauna(wie Geier,Ratten,Leguane etc.)Wenn man schon lange im Land lebt weiss man ,dass auch früher Natur und Fauna existierten und diese Phänomene auf aller Welt anzutreffen sind ,oder?.Früher gab es gelegentlich Stromausfälle.Seit Jahren ist es ein tägliches Problem,vorallem aber in der Provinz.Da in den grossen Städten die Menschen protestieren,machen sie die geplanten Stromrationierungen vorallem in ländlichen Gebieten.So nach dem Motto,die „doofen Bauern“ brauchen doch kein Strom.Abends schaut man vom Hügel runter und die Städte haben Licht und wir sitzen im Dunklen.Auf dem Land wird fast täglich 2-3 Stunden der Strom abgestellt, unmöglich so einen Handwerksbetrieb zu betreiben und nicht jeder möchte die Dreckschleudern von chinesischen Dieselgeneratoren kaufen.Zudem ist die Stromrechnung wundersamerweise jedesmal höher und wie oben erwähnt, werden den Konsumenten Strafen für Stromkonsum aufgebrummt(Verkehrte Welt).Aber Herr Chavez hat ja Grössenwahnsinnig erklärt,Venezuela ist auf dem Weg zur grössten energetischen Weltpotenz!Auf diesen wie auf anderen verschlungenen Pfaden dieser Regierung muss man wohl erst auf den Status Null zurück um dann mit „revolutionärer“ Supergeschwindigkeit bis an die Weltspitze durchzustarten……..Adelante Comediante!

  3. 3
    Karolina

    Mir persönlich wäre lieber “ larga te“ Presidente !

    • 3.1
      Martin Bauer

      Mit „larga te“ wäre das Problem leider nicht gelöst. Zwei mal ist er schon aus dem Knast wieder raus gelassen worden. Wo immer der hin geht, bleibt er gefährlich, denn er bleibt voller gefährlicher Absichten und Aktivitäten solange er lebt. Er sollte schon nachhaltig entsorgt werden, ähnlich wie Gaddafi und Ceausescu. Am besten wäre, der Krebs würde das erledigen.

  4. 4
    Karolina

    Herr Martin,der Krebs wird das auch innerhalb der nächsten Zeit erledigen,sonst wäre H.C.ein medizinisches Wunder.Ich beobachte auch
    schon geraume Zeit seinen Verfall.Er kann sich kaum noch fortbewegen
    auf eigenen Füßen.Aber es wird nicht mehr vor der Wahl passieren.Darum
    muß Capriles unbedingt die Wahl gewinnen,sonst bleibt diese Regierung an der Macht.Nochmal 6 Jahre wird dieses Land nicht mehr verkraften.
    Die nächsten Wochen werden noch schwer werden,aber wir haben all die
    Jahre hier soviel mitgemacht,daß es nochmals auszuhalten ist.Ich glaube
    fest daran,daß diese Regierung abgesetzt wird,wenn es auch zu Übergriffen auf die Bevölkerung seitens der jetztigen Regierung kommen
    sollte.

  5. 5
    Heino

    Kennen Sie noch die Witze aus der DDR über den Sozialismus? Sie passen fast alle…
    „Was sind die vier Feinde des Sozialismus? – Frühling, Sommer, Herbst und Winter!“ Tja, wahlweise eben auch die zur „Sabotage trainierte Fauna (wie Geier,Ratten,Leguane)“ (Zitat Anaconda – super!;-)
    Oder:
    „Was passiert, wenn in der Sahara der Sozialismus eingeführt wird? – Antwort: Nun, die ersten Jahre passiert nichts, aber dann wird langsam der Sand knapp!“
    – Nun, und Venezuela erreicht nun mehr und mehr dieses Stadium, es wird nun eben langsam der „Sand“ knapp, sagen wir, beispielsweise das Benzin – in einem Land mit unglaublichen Erdölvoräten.

    -> Auch her Honecker war damals sicher: „Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf“
    Aber keine Sorge, nach der „Ochs-und-Esel“- und der „Sand-knapp“-Phase kommt dann irgendwann, wenn es den Leuten schließlich reicht, immer die „WIR sind das Volk“-Phase, die Herrn Chavez wohl recht verwirren wird…da werden auch Fidels Leute in Venezuela nichts helfen.

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