Chile hat die wiederholte Forderung des bolivianischen Präsidenten Evo Morales zu einem direkten Zugang zum Meer erneut abgelehnt. Das erste indigene Staatsoberhaupt des südamerikanischen Binnenstaates hatte seinen Auftritt auf der Generalversammlung der UNO in New York unter anderem dazu genutzt, auf die nach dem Krieg gegen Chile (1879 bis 1880) verlorenen Küstengebiete aufmerksam zu machen.
Kurz nach der Aussage von Morales teilte der chilenische Außenminister Alfredo Moreno in einer offiziellen Erklärung mit, dass es einen „seit mehr als 100 Jahren voll gültigen Vertrag“ gebe, der auch weiterhin eingehalten werde.
Der Salpeterkrieg (Guerra del Pacífico) wurde zwischen Chile, Peru und Bolivien um die Gebiete Región de Arica und Parinacota, Región de Tarapacá und Región de Atacama, im heutigen Norden Chiles in den Jahren 1879 bis 1884 geführt. Peru und Bolivien hatten sich vor dem Krieg in einem geheimen Vertrag gegen Chile verbündet.
Am 4. April 1884 kam zwischen Chile und Bolivien der Vertrag von Valparaíso zustande. Darin erhielt Chile die Küstenregion um Antofagasta, was Bolivien neben dem Verlust einer Provinz auch den Zugang zum Pazifik kostete. Bolivien wurde dadurch wieder zu einem Binnenstaat. Hafenstädte wie Antofagasta, Iquique und Arica wurden endgültig ins chilenische Staatsgebiet eingegliedert.
Erst 1904 wurde der bis heute gültige Friedensvertrag zwischen Chile und Bolivien unterzeichnet, in dem Bolivien die Zugehörigkeit der Atacamaregion zu Chile bestätigte. Im Gegenzug gewährte Chile Bolivien den zollfreien Zugang zu den Häfen von Arica und Antofagasta und den Bau einer Bahn, die die Hauptstadt La Paz mit der Küstenstadt Arica verbinden sollte.
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