Brasilianisch-britische Koproduktion gewinnt Publikumspreis der Berlinale

WEST LAND

Datum: 20. Februar 2010
Uhrzeit: 13:47 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Der Panorama-Publikumspreis der Berlinale geht in diesem Jahr an die britisch-brasilianische Koproduktion “Waste Land“ von Lucy Walker. Die Preisverleihung sei am Sonntag gegen 17.00 Uhr im Kino Cinemaxx am Potsdamer Platz geplant, heißt es in einer Mitteilung der Berlinale.

Vik Muniz, 1961 in São Paulo geboren, gilt als einer der wichtigsten brasilianischen Gegenwartskünstler, seit Mitte der 80er Jahre lebt er vorwiegend in New York. Für seine großformatigen Arbeiten verwendet er die unterschiedlichsten Materialen – Lebensmittel ebenso wie Müll. Vik Muniz hat sich wiederholt auch sozial engagiert.

Mit “Waste Land“ dokumentiert Lucy Walker eines seiner aufwendigsten Projekte – die Entstehung einer Installation im “Jardim Gramacho“, einer der größten Mülldeponien der Welt. Endlos wie Wüstendünen wellt sich der weiche Boden vor den Toren Rio de Janeiros, Krähenschwärme kreisen am Himmel, Lastwagen laden Schwall um Schwall auf die sich unablässig verschiebende Substanz. Die Mülldeponie liegt in einem Außenbezirk von Rio de Janeiro, dort, wo die Ärmsten der Armen leben. Viele von ihnen leben vom Müll, indem sie ihn auf die unterschiedlichste Weise recyceln. Man nennt sie “Catadores“, “Pflücker“, und mit ihnen arbeitete Vik Muniz bei diesem Projekt zusammen.

Zu ihnen gehören Menschen wie Tiao, ein charismatischer Träumer, der eine Kooperative der „Catadores“ gegründet hat; der in Bücher vernarrte Zumbi, der ein wahrer Intellektueller ist; oder die 18 Jahre alte Su Elen, Mutter von zwei Kindern und mit dem dritten schwanger: Seit ihrem siebten Lebensjahr arbeitet sie im Müll und ist sehr stolz darauf, dass sie sich niemals prostituieren musste.

Unter der Anleitung von Vik Muniz erschaffen sie ein außerordentliches Kunstwerk, indem sie Porträts von sich formen – im Müll, aus Müll. Mit dieser Arbeit verändert sich ihre Perspektive nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf die Welt.

Die Kinobesucher der Filmfestspiele waren aufgerufen, per Stimmkarte oder im Internet über die einzelnen Filme der Panorama-Sektion abzustimmen. Über 22’000 Stimmen wurden abgegeben und ausgewertet.

PanoramaPublikumsPreis-Gewinner 2010:
Waste Land, Großbritannien, Brasilien 2010
Regie: Lucy Walker, João Jardim & Karen Harley

2. Platz PanoramaPublikumsPreis 2010:
Budrus, USA 2009
Regie: Julia Bacha

3. Platz PanoramaPublikumsPreis 2010:
Daniel Schmid – Le chat qui pense, Schweiz 2010
Regie: Pascal Hofmann, Benny Jaberg

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