Auf der Karibikinsel Curaçao soll sich laut Regierungschef Gerrit Schotte ein Putschversuch ereignet haben. In einem Telefonat mit dem Fernsehsender Telesur (Caracas) gab Schotte bekannt, dass Regierungsgegner eine nicht verfassungskonforme Übergangsregierung gebildet haben. Die Insel liegt in circa 60 km Entfernung zum Festland (nördlich von Venezuela und nordöstlich von Kolumbien).
Holländische Medien berichten von einer chaotischen Situation. Demnach hat sich Schotte in seinem Zimmer eingeschlossen und weigert sich, mit seinem Nachfolger zu sprechen. Der Adjutant des Gouverneurs von Curaçao hat angekündigt, dass der neue Premier Stanley Betrian eine Übergangsregierung leiten wird (Regierungswahlen für 19. Oktober geplant).
Curaçao ist eine rund 444 km² große Insel in der Karibik. Seit dem 10. Oktober 2010 bildet sie einen autonomen Landesteil im Königreich der Niederlande, zuvor war sie die größte Insel der ehemaligen Niederländischen Antillen. Curaçao zählt zu den ABC-Inseln (Aruba, Bonaire, Curaçao), die geographisch zu Südamerika gehören.
Update: 30. September
15:15 Uhr MESZ: Laut Jantje Wilhelmina Elisabeth „Liesbeth“ Spies, Ministerin für Inneres und Überseegebiete, will die niederländische Regierung am Sonntag (30.) auf den Vorfall reagieren.
Da könnte doch Chavez seine Panzer ausprobieren, oder schwimmen die etwa nicht. Naja, für alle Fälle gibt es ja noch die iranischen Sperrholz-Drohnen.
Ist bestimmt vom Imperium angezettelt, um durch die Hintertüre nach Venezuela zu gelangen.
Dass dieser Machtwechsel zufällig nur eine Woche vor den Wahlen in Venezuela stattfindet, glaube ich nicht. Vielleicht will man ja nur verhindern, dass sich in Kürze Massen von Chávista mit Yachten und Kleinflugzeugen nach Curaçao absetzen und dort von der Regierung Unterstützung finden? Geeignete Transportmöglichkeiten und Unterschlupf werden die sich bestimmt was kosten lassen. Da wittert mancher ein Geschäft…
Das Ganze ist noch sehr undurchsichtig. Ich frage mich nur, warum der entmachtete Präsident sich nicht an das holländische Königshaus oder die Regierung dort gewandt hat, wenn er sich im Recht fühlt. Telesur anzurufen halte ich nicht für eine gute Idee. Das riecht danach, als ob er auf Chávez Gehaltsliste stünde. Das wird er sich jetzt fragen lassen müssen, und es wird schwer zu entkräften sein.
Da werden einige Yachten aus Porlamar unterwegs sein. Wohl dem, der einen Yacht-Verleih hat.
Die Jachten sind samt und sonders Eigentum der Regierung.Bei der Ent-
eignung von den Los Roques Inseln,hat er gleich die Jachten von geflüchteten Regierungsgegnern gleich mit enteignet.Eine der schönsten ist natürlich im Besitz von Chavez.
Nicht ganz, Karolina. Ich kenne einige, die genügend Schleim um die Mäuler von Chávez und seinen Kumpanen schmieren, deren Luxus-Yachten weiterhin in ihrem Besitz sind. Einige davon (alles Ausländer die hier dicke Geschäfte machen) haben mir im Vertrauen gesagt, dass sie einige Tage vor dem 7. Oktober das Land verlassen und im Ausland die Entwicklung abwarten. Auch Plätze in Flugzeugen sind schon lange ausgebucht.
Diese Typen sind bekannt, Martin. Von denen, die ich kenne, wird keiner abhauen können. Der Stiefel steht bereit, um gewisse Individuen aus ihrer Hängematte zu befördern.
Das muss jeder für sich entscheiden. Ich bin kein Freund von Rache. Wer nachweisslich Verbrechen begangen hat, soll von den Gerichten bestraft werden. Aber die Masse der Chavista kann man nicht einfach abschaffen oder umkrempeln. Man wird weiterhin mit ihnen leben müssen, als integraler Bestandteil der Gesellschaft. Also ist es besser, Feinde in Freunde zu konvertieren. Und wo das nicht geht, sie zumindest zu repsektieren.
Ich sag dir ganz ehrlich, dass auch ich mehrfach Geschäfts-Angebote von Regierungsseite nur schweren Herzens ausgeschlagen habe. Ein sehr dicht an Miraflores stehender Mensch liess mich wissen: „Dejame decirte una cosa: Si subes en nuestro bote, sera sin dudas y totalmente. No hay otra forma de hacer negocios“ Ein paar schnelle Millionen hätten meine Zukunft und die meiner Familie rosiger gestalten können. Als ich mit meiner Frau darüber sprach, hat sie mir nur mit den Augen geantwortet, ohne ein Wort. Das war’s dann gewesen. – Aber nach Leuten mit Steinen zu werfen, die sich anders entschieden haben, ist keine Lösung für die Zukunft.
Doch lasst uns nicht das Fell eines Bären verteilen, der noch immer brummt!
Herr Martin Bauer,
ich habe den Umwaelzungsprozess (oder die Wende) 1989 hautnah miterlebt. So auch den Umgang mit den ehemaligen Kommunisten in der Stadt- und Bezirksebene. Sie haben recht, es gibt solche- den sollte man den Prozess machen und andere, den kann man dennoch nach einer gewissen Zeit die Hand reichen. Es ist ein zum Teil delikates Thema, man sollte damit sensibel umgehen (koennen). Ich wollte meine Stasiakte nicht lesen (ich haette es machen koennen) – das war meine persoenliche Entscheidung. Sicher sind die Latinos ein absoluter anderer Charakter als die Leute in Deutschland. Sie muessen, die Latinos meine ich, sollten ihre eigenen Entscheidungen dazu treffen…..
Aber wie Sie schon formuliert haben, sehr treffend, der Baer brummt noch.