Tausende im US-Bundesstaat Florida lebende Auslands-Venezolaner/innen sind bereit, am kommenden Sonntag (7.) zur Stimmabgabe nach New Orleans zu reisen. Der venezolanische Präsident Hugo Chávez hatte am 16. Januar die administrative Schließung des venezolanischen Konsulats in Miami angeordnet, für die Stimmabgabe müssen die Wahlberechtigten nun eine Anreise von rund 1.400 Meilen auf sich nehmen.
„Selbst wenn ich meine Uhr und mein letztes Hemd verkaufen müsste – diese Reise muss ich unternehmen“, erklärt Finanzberater Jesús López im Interview mit einer Tageszeitung in Miami. Nach seinen Worten hat er 500 Dollar für die Reise investiert, seine Stimme erhält Oppositionskanditat Henrique Capriles.
Die Mehrheit der im Bundesstaat Florida lebenden venezolanischen Staatsbürger lehnt die seit 14 Jahren andauernde sozialistische Politik von Präsident Hugo Chávez offen ab. Für den Wahlsonntag sind fast alle kommerziellen Flüge nach New Orleans ausgebucht, der offensichtliche Plan von Caracas geht nicht auf.
Laut einer Volkszählung aus dem Jahr 2010 leben fast 215.000 Venezolaner/innen in den Vereinigten Staaten, ein starker Anstieg im Vergleich zum Jahr 2010 (etwa 91.000). Die Großstadt Miami im US-Bundesstaat Florida ist dabei die Anti-Chávez-Hochburg. Bei den Präsidentschaftswahlen 2006 gewann der bolivarische Führer gerade einmal zwei Prozent der 10.799 Stimmen (offizielles Ergebnis der Wahlbehörde).
„Meine Stimme gegen Chávez ist die einzige Waffe, die ich zur Verfügung habe. Ich würde mit einem Esel nach New Orleans reisen, um von meinem verbrieften Wahlrecht Gebrauch zu machen“, bekräftigt der 34-jährige Lehrer Becky Prado.
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