Wahlen in Venezuela: Kuba blickt sorgenvoll nach Caracas

chav

Datum: 03. Oktober 2012
Uhrzeit: 10:14 Uhr
Leserecho: 21 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)
► Wirtschaft hängt an der Nabelschnur

Am kommenden Sonntag (7.) findet im südamerikanischen Venezuela die Präsidentschaftswahl statt. Das amtierende Staatsoberhaupt Hugo Chávez möchte für weitere sechs Jahre die Geschicke des Nachbarlandes von Brasilien lenken, Herausforderer Henrique Capriles will dies verhindern und die bolivarische Revolution beenden. Die Bürger der Karibikinsel Kuba blicken mit wachsamen Augen nach Caracas, eine Niederlage ihres „Sponsors“ dürfte verheerende Folgen haben und einen weiteren Zusammenbruch des maroden kommunistischen Systems beschleunigen.

Nach dem Zusammenbruch der ehemaligen Sowjetunion im Jahre 1991 stürzte Kuba in eine tiefe Krise. Chávez sprang in die Bresche und hat sich zum wichtigsten politischen Verbündeten und Wirtschafts-und Handelspartner Kubas entwickelt. Ohne seine milliardenschweren „Spenden“ wäre das kommunistische System schon längst kollabiert,

Obwohl die staatlichen kubanischen Medien von einem unvermeidlichen Chávez-Wahlsieg sprechen, fürchten viele Bürger eine eventuelle Niederlage ihres Gönners und befürchten eine neue Krise. „Die kubanische Wirtschaft hängt an der Nabelschnur Venezuelas. Wird diese durchgeschnitten, ist die Katastrophe unvermeidlich. Ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung ist sehr besorgt und verfolgt den Wahlkampf in Venezuela mit wachen Augen“, erklärt der kubanische Dissident und Ökonom Oscar Espinosa Chepe.

Venezuela liefert täglich etwa 100.000 Barrel Öl zu Vorzugsbedingungen nach Kuba. Die Insel verbraucht rund 147.000 Barrel pro Tag und produziert dabei selbst etwa 50.000 Barrel Rohöl. Oppositionskandidat Capriles hat bereits angekündigt, dass seine Regierung „keinen Tropfen“ des schwarzen Goldes nach Kuba verschenken wird. „Dies wäre eine Katastrophe und würde zum unweigerlichen Zusammenbruch der Wirtschaft führen“, so Espinosa.

Der Verkauf von professionellen Dienstleistungen, vor allem nach Venezuela, ist inzwischen die wichtigste Devisenquelle für Kuba geworden. Nach offiziellen Statistiken spülen diese jährlich über sechs Milliarden Dollar in die Haushaltskassen der Regierung. „All dies wäre in Gefahr, wenn der Kandidat der Opposition das Rennen um das Präsidentenamt gewinnen würde. Deshalb ist es nicht erstaunlich, dass viele Bürger/innen Kubas mit Chávez sympathisieren“, schlussfolgert Espinosa.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    hombre

    Hat Kuba überhaupt noch soviel Strom um auf die Wahlen nach VZ zu schauen…?

    Nun mal raus mit der Wahrheit oder Lösungen ihr Systemtreuen…was läuft falsch in Kuba?

    • 1.1
      Ossito

      Darauf wissen die linken Spinner keine Antwort.

  2. 2
    escéptico

    ich sage einfach mal Google Kuba China
    die warten doch nicht, bis nichts mehr geht

  3. 3
    patriot

    besorgt sind wohl eher die 200.000 Günstlinge des Systems….die restlichen Millionen dürften sich wohl nichts sehnlicher wünschen, als einen Wahlsieg Capriles… und „hombre“- Kuba hat mit Sicherheit mehr Strom und qualifizierte Leute als Venezuela…, schon mal mit Kubanern gearbeitet…? Man sollte Politiker und einfache Bevölkerung nicht über einen Kamm scheren…

  4. 4
    Pandora

    „….die restlichen Millionen dürften sich wohl nichts sehnlicher wünschen, als einen Wahlsieg Capriles“

    Sttimmt , genau das habe ich von nicht wenigen Kubanern gehört und gelesen … es ist auch für sie ein „Lichtblick“
    Und was China angeht – klar , die werden Kredite geben und den Gönner spielen , jedoch mit Taktik und keineswegs aus Freundschaft . Die wollen Ware gegen Geld … China lässt sich nicht mit Sportlehrern und Medizinern abspeisen …

    • 4.1
      Annaconda

      Patriot hat recht.Zudem ist die Zahl der Kubaner,welche in Venezuela arbeiten und die sich angesichts einer Wahlniederlage von Chavez von hier in Richtung Kolumbien absetzen,in den letzten Monaten sprunghaft angestiegen.Der Exodus ist so gross ,dass sie die CDI,s (Ambulatorien) in den Grenzgebieten zu Kolumbien geschlossen haben oder zumindest nicht mehr mit kubanischem Personal besetzen.Viele Kubaner,welche die Angst zum Reden abgeschüttelt haben, werfen Chavez vor ihr Leiden unter der Castrodiktatur verlängert zu haben.In der Tat macht die kubanische Führung seit geraumer Zeit Annäherungsversuche an die Chinesen,diese sind aber nüchterne Geschäftsleute, welche ganz kalt ihre Vorteile abwägen und sich nicht auf ideologischbasierte Abenteuer einlassen.So hat angesichts der aufgeheizten Wahlkampfzeit in Venezuela,dieser Tage ein Regierungsvertreter Chinas öffentlich erklärt : China würde sich Nicht in die inneren Angelegenheiten Venezuelas einmischen und ihre Präsenz hier sei rein geschäftlicher Natur! Da erinnerte ich mich sogleich an eine Versammlung von Chavez mit Geschäft- und Regierungsvertreter Chinas,wo Chavez eine Maobibel hatte und daraus zitierte,das höfliche Lächeln(innerlich laut lachend) der Chinesen sagte mehr als Worte!

      • 4.1.1
        Helge

        @Annaconda
        „Da erinnerte ich mich sogleich an eine Versammlung von Chavez mit Geschäft- und Regierungsvertreter Chinas,wo Chavez eine Maobibel hatte und daraus zitierte,das höfliche Lächeln(innerlich laut lachend) der Chinesen sagte mehr als Worte!“

        Das ist wirklich, wirklich sehr bezeichnend, und beschreibt, vielleicht besser als vieles andere das Mißverständnis dem, ich fürchte, Chavez unterliegt…

        Ähnlich wird es sich wohl mit den entsprechenden Büchlein der weißrussischen oder iranischen Freunde und deren Reaktion darauf ggf. verhalten….

        Was die Außenpolitik mit all diesen Ländern betrifft, ist Chavez auch für (wirkliche) Linke zu einem völligen, verwegenen Rätsel geworden, glaube ich.
        Es ist halt alles sehr sehr „abgespaced“ inzwischen.

        Naja, aber Putin ganz cool schenkt Chavez einen schwarzen Hund. So schwarz wie das Öl. Na denn. Wauwau. ;-)


        Ich habe Ihnen auf den Beitrag hinter dem älteren Artikel übrigens noch mal geantwortet vorhin, Annaconda;-)

  5. 5
    Olivia KrotRot

    Kuba und Venezuela werden noch leben, wenn der Westen schon lange tot ist.

    Viva Fidel, Viva Hugo, Viva La Révolution

    • 5.1
      Annaconda

      Schreib doch bitte mal Revolution richtig.Danke! Viva Mr.Evil,Viva Mini Me!Hasta el abismo siempre!

    • 5.2
      Ossito

      Da müßte der Westen ja heute noch sterben bei den 3 Todgeweihten.

    • 5.3
      Lobito gris

      manchmal habe ich das Gefühl, daß man Babys weggeworfen hat und däfür die Nachgeburt großgezogen hat. Anders kann ich solche Äusserungen wie die von Olle Ivia nicht erklären.

    • 5.4
      Helge

      Mein lieber Schwan…

  6. 6
    hombre

    Olivia…in Deiner geistigen Beschränktheit kannst Du vielleicht noch sagen wie VZ und Kuba überleben sollen, wenn der Westen nicht mehr ist…?

    Dümmer gehts nimmer…

  7. 7
    escéptico

    bitte nicht auf jeden Zug springen, der hier vorbei kommt; darauf warten die nur
    (zurückhalten, wenn es vielleicht auch schwer fällt)

  8. 8
    Harald

    Olivia? Ist das die KommunistenTante, die zu blöd ist spanische Texte richtig zu übersetzen?. Schreibt auch immer in so einem 46 Mitglieder Forümchen, wo sich die vereinigte Dumpfbacken-Fraktion trifft.

    • 8.1
      Silvia W

      Nee-die schreibt in so einem Kochforum fuer “ Spinat revolutionär “ [mit roter Soße a“la Popey – pardon!! > Putin

      • 8.1.1
        Annaconda

        Ah,der Putin war,s …..salsa a la putanesca…nun wissen die Leute warum diese rote Sosse so heisst.

    • 8.2
      Pandora

      Sie – sollte es die „richtige“ Olivia sein , twittert von morgens bis abends den ganzen „roten Sch…“ an „alle , die es nicht lesen wollen und nicht interessiert“ natürlich auch an *chavezcadanga* …wohl in der Hoffnung , dass er sie in seinem Sozialismus des 21. Jahrhunderts willkommen heißt … immerhin will sie , so steht’s in einem Forum geschrieben… nach Venezuela auswandern …..

      • 8.2.1
        Annaconda

        Na ,wie die Stimmung aussieht muss sie sich aber mit dem Auswandern beeilen,bevor das innerlich verfaulte „sozialistische Paradies“ und sein König zusammenbrechen.

      • 8.2.2
        Martin Bauer

        Da wird sie wohl in Angola oder Mozambique landen, wenn sie die letzen Tage des Kommunismus noch eine Weile erleben will. Auch in Kuba wird der Spuk bald vorbei sein.

  9. 9
    Silvia W

    на сдорове !

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