Die von Präsident Hugo Chávez während seiner Regierungszeit inizierten Sozialprogramme spielen eine zentrale Rolle im venezolanischen Wahlkampf. Viele Projekte, unter anderem das Wohnungsbauprogramm „Gran Misión Vivienda“, waren vor der Machtübernahme des bolivarischen Führers unbekannt. Nach fast 14-jähriger Regierungszeit profitieren Zehntausende Bürgerinnen und Bürger von diesen Leistungen, die den Grundstein für den Wahlkampf des 58-jährigen Staatsoberhauptes bilden.
Seit der Machtübernahme im Jahr 1999 hat Chávez mehrere Gesundheits-und Bildungs- Missionen für Millionen von Menschen in Venezuela eingeführt, die ihm nun für weitere sechs Jahre die Präsidentschaft sichern können. Die Versprechungen des Präsidenten sind einfach: Mehr Geld für Öl für die Finanzierung weiterer sozialer Programme. „Dies ist die erste Regierung, die die Ressourcen unseres Landes für die Lösung sozialer Probleme verwendet“, erklärt Rafael Antolinez, pro-Chávez Ökonom. „Es gab vor der Machtübernahme durch Chávez eine reiche Klasse, die unser Land regiert und ausgebeutet hat. Dies hat er beendet“, fügt er hinzu.
Kritiker werfen dem Staatsoberhaupt vor, sich inzwischen als Retter der Armen zu sehen und dabei die eigentlichen Inhalte seiner sozialen Programme zu vergessen. „Die Leute behandeln Chávez wie einen Gott. Es gibt Menschen, die sagen zuerst Gott und dann Mi Comandante. Dies ist Balsam für das Ego des Staatsoberhauptes und er hat Mühe, in das normale Tagesgeschäft zurückzukehren“, so Antolinez.
Vinicius Love…ist das Ihre Einschätzung oder woher entstammt dieser Artikel?
Diese Missionen …ja , sind ein Thema für sich . Haben ja vielleicht auch mal gut angefangen , keiner bestreitet das … aber was wurde aus ihnen ??!!
*Häuser , die schneller wieder verfallen als sie gebaut wurden ,
* der große Unterschied zwischen akzeptablem Wohnraum bis hin zu „zellenähnlichen“ Betonbunkern
*Gesundheitsstationen , die keine nötige Versorgung mehr bieten können , weil nichts da ist
*Gehälter nicht gezahlt werden
*Mercal’s , Pdval’s , die auch immer leerer werden ( viele haben schon wieder geschlossen )
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Dies nur einige wenige Beispiele , warum auch die Missionen gar nicht mehr als „Zugpferd“ für die Wahl dienen .
Und ewige Versprechungen sind irgendwann einmal selbst dem letzten Anhänger leid ….
Ich kenne einige Venezolaner , die zwar jetzt ein Haus haben , den Hugo am Sonntag aber doch nicht wählen werden .
Ich kann Dir das aus alter Erfahung sagen, wie sich das verhält mit den beiden Trinkyoghurts, Annaconda:
(Satire an)
Leute wie Steffen würden Dir gern erklären, dass der sozialistische Trinkyoghurt besser ist als der kapitalistische, auch wenn er schlechter schmeckt, schneller verdirbt etc.
Und wenn er immer schlechter wird, dann wird nicht das Rezept bzw. die Produktion geändert (weil die ist ja „sozialistisch“, und damit ok, oder besser gesagt heilig), sondern es wird einfach mit größeren Buchstaben getönt, wie sozialistisch der Trinkyoghurt ist, und welchen Beitrag er für den Weltfrieden (kleiner haben wir’s nicht) leistet , und natürlich welchen Beitrag für den Weltfrieden alle leisten, die ihn trinken. Und das man im Prinzip gegen den Weltfrieden etc. steht, wenn man das „falsche“ Getränk trinkt.
Da aber natürlich die meisten Leute einfach nur guten Trinkyoghurt trinken wollen, werden sie darauf nicht hören, und den „pösen, wohlschmeckenden kapitalistischen Yoghurt“ kaufen, wenn er beser ist.
Da daher keiner den tapferen sozialistischen, aber leider nicht schmeckenden Yoghurt kauft, macht man es eben einfach so:
Entweder man untersagt den bösen Kapitalisten einfach die Produktion (sie richten sich schließlich gegen den Weltfrieden und alles Gute und überhaupt), oder man baut eine hohe Mauer zwischen der pösen pösen Fabrik und den Leuten, so dass keiner mehr rüber kann zum Kaufen.
Nun mußt Du Dich an den sozialistischen Yoghurt und Deine Dir zukommende Rolle im Kampf für den Weltfrieden gewöhnen, denn entweder bist Du eingespert oder die Fabrik mit dem leckeren Yoghurt ist zu.
Und wer dann immer noch mault, dem wird klargemacht, dass er gegen den Weltfrieden, gegen den Fortschritt der Völker usw. ist, weil er über den sozialistischen Yoghurt mault – und somit ist er eigentlich im Prinzip ein Systemfeind, den man dann leider Gottes eigentlich verfolgen muß. Denn er ist eine Gefahr für den Fortschritt, und man muß ihn zur Strecke bringen, wenn er sich gegen einen Yoghurt ausspricht, der schließlich nach heiligsten ideologischen Prinzipien hergestellt wurde. Das zu kritisieren, kann folglich eigentlich nur in die Nähe der Gotteslästerung kommen.
(Satire Ende)
Die Sache ist die: Genauso ist es mal gewesen, im Ostblock, mehrere Jahrzehnte lang, z.B. in der DDR. Ich überspitze das hier, so wie die Leute das damals auch mit ihrem „abgespaceten“ Humor gemacht haben, aber es war ernst. Und einige dieser Nasen würden es gerne genauso machen, wenn sie es denn nur könnten. Die „pösen“ Fabriken zumachen, und alle jeden Tag zur Rede stellen, die maulen. Gottseidank geht das nicht so einfach in diesem Land.
Um so lauter wird dann aber gefährlich gefaucht.
Freunde von mir sind in der DDR aufgewachsen und können seit Monaten nicht mehr schlafen.Sie sind voller Panik und Angst.Sie sehen ,die Sache ganz klar ,denn sie wissen was da noch kommen kann und was es bedeutet unter der absoluten Herrschaft des Staates zu leben.Grosse Sorge bereitet ihnen,dass es immer noch Menschen gibt,die das nicht erkennen können.Sie wissen wie hier Schritt für Schritt die Freiheiten der Bürger reduziert werden.Übrigens habe ich gehört,dass sie die Grenzen zum Wahltermin schliessen wollen?!?!Was das nun soll und ob dies das übliche Verfahren ist,bezweifle ich.
Ja Du, ich glaube, da gibt es viele… Und doch gibt es immer noch so viele Leute, die selbst dafür, obwohl vieles kaum ordentlich funktioniert, aber noch sehr dankbar sind. Und so richtig kapiert die Opposition das wohl nur langsam, dass sie eigentlich das Gleiche, nur eben viel besser machen müßte.
Schaut mal folgenden Link an zu einem Oppositionsblog an:
http://caracaschronicles.com/2012/09/18/the-challenge-is-the-challenged/
Möchte noch hinzufügen,also es tut mir leid aber auch vor Chavez gab es schon Wohnungsbauprogramme(Vivienda rural,Casas de Malariologia de Adobe) und Gesundheitsversorgung gratis(Ambulatorios rurales etc.) aber einerseits war weniger Geld in der Staatskasse und das gleiche Desinteresse der herrschenden Schicht vorhanden,wie auch heute.Neu unter Chavez war aber vor allem das propagandistische Ausschlachten aller sozialen Projekte.Viele meiner Nachbarn bekamen von den „früheren“ Regierungen ihre Vivienda rural gestellt,aber nie habe ich ein Plakat oder Hinweis an diesen Häusern gesehen mit dem Bild des damaligen Präsidenten und ihre Bewohner sind in der Tat „Besitzer“ und „Eigentümer“ ihrer Häuschen ohne den Stimmzwang gehabt zu haben.In der heutigen Zeit übergebene Appartements und Häuser,bleiben aber rein rechtlich Staatsbesitz.Das heisst ,die kannst du nicht verkaufen,vermieten oder vererben.De facto bist du da nur geduldet und wehe du gibts Comandante nicht die Stimme(geheime Wahl???) dann bist du da schnell raus,denn du hast keinen Titulo de propiedad (Eigentümertitel).Und Helma….Capriles hat schon zig mal betont,dass diese Missionen verbessert werden müssen und nicht nur zum Stimmenfang und Propagandazwecken dienen dürfen und langfristig ist der Weg aus der Armut nicht,dass du den Leuten „einen Fisch schenkt,sondern Ihnen fischen lernst“.Insgesamt ist der Artikel zu öberflächlich und konfus gestaltet ,man kann ein so komplexes Thema nicht nur anreisen.
Stimmt – früher konnte man ins öffentliche Hospital gehen und man wurde versorgt … sehr gut sogar , und heute , bekommt man einen Zettel , wo drauf steht , was man besorgen muss …. angefangen bei einem Ultraschallbild bis hin zum Gips und Mullbinden … ( sofern man sich NUR was gebrochen hat ) ….
Das ist ja was mich so nervt an dieser Regierung,alles nur Propaganda! Alles aber auch alles wird zu Propagandazwecken ausgenutzt,widerlich.Aber noch schlimmer ist,dass es noch Leute gibt, die sich manipulieren lassen.Vor allem Jüngere,welche keine Vergleiche haben,da sie ja leider nichts Anderes kennen gelernt haben.Der Rest sind dann eben welche mit Alzheimer(im Allgemeinen haben viele Venezolaner ein schlechtes Gedächtniss,mir ist schon klar warum,aber wäre hier zu lang das aufzuführen).Sogar viele Lebensmittel, welche es schon früher gab,wie z.b Trinkjoghurt sind jetzt SOZIALISTISCH….was soll denn der Quatsch?….alle anderen Produkte ohne diesen Aufdruck sind sie dann KAPITALISTISCH? und was ist der Unterschied zwischen einem sozialistischen und kapitalistischen Joghurt? Kann mir das vielleicht mal Steffen erklären?.Ich denke mal, die übertreibens allmählich mit jeglicher Propaganda ob das noch Stimmen bringt ? Viele Leute sind das einfach nur noch leid.
@Pandora
Ja,so ist das heute, und man fragt sich, ob sich das herumgesprochen hat bis zu den Leuten, die hier immer gern die „soziale Versorgung“ für die Massen hervorheben, wenn sie die gegenwärtigen Zustände verteidigen.
Wenn man sich mal überlegt, dass der Ölpreis heute 7-10 mal so hoch ist wie 1998 (ist ja auf jeden Fall die Größenordnung)
Mein Punkt ist eben bloß: Hätte der wirklich einflußreiche Teil der Opposition nicht Glaubwürdigkeitsdefizite, würden sich auch unter den Chavez-Anhängern viele Leute an den Kopf fassen bei all diesen Zuständen.
Chavez „funktioniert“, weil seine Anhänger nach wie vor der Opposition nicht über den Weg trauen, und das sind nicht einfach bloß die Super-Fans von ihm.
Das Capriles eine gute Chance hat, im Gegensatz zu Rosales 2006, sagt etwas über die Zustände im Land.
Klar hat Chavez die Stimme der Barrio- und Landbewohner nicht einfach mehr „abonniert“, dass Chavez aber trotzdem viele Anhänger hat, sagt meiner Ansicht nach auch gerade viel über das Glaubwürdigkeitsproblem der Opposition, das eben nach wie vor besteht (ganz anders als früher natürlich lange nicht mehr bei jedem derer, die früher von Chavez begeistert waren), es gibt eben eine Riesenkluft in den Lebenswelten. Ohne diese Kluft wäre der Wahlsieg Capriles‘ dieses Mal womöglich gar keine Frage, denn die Unzufriedenheit ist ja nicht gering. Und deshalb darf man diese Kluft nicht unterschätzen. (siehe anderer Beitrag von mir heute).
@Stimme Ihnen zu, und gerade auch, dass man so ein komplexes Thema nicht einfach nur so anreißen kann! Es war halt alles ein bisschen „bunt gemixt“.
Aber da der Autor ja ein Leser war – Sie könnten ja mal einen längeren, ausführlicheren Artikel schreiben für Latina-Press! Die würden ihn doch bestimmt veröffentlichen! Ich wäre gespannt darauf!:-)
Diese Missionen wie überhaupt das Sozial-Thema sind ja ein wichtiger Punkt für die Glaubwürdigkeit jedwedes Anwärters und jedweder künftigen Regierung!
(Ich habe Ihnen unter dem anderen Artikel heute übrigens noch mal geantwortet.)
@Annaconda:
Stimme Ihnen zu, und gerade auch, dass man so ein komplexes Thema nicht einfach nur so anreißen kann! Es war halt alles ein bisschen “bunt gemixt”.
Aber da der Autor ja ein Leser war – Sie könnten ja mal einen längeren, ausführlicheren Artikel schreiben für Latina-Press! Die würden ihn doch bestimmt veröffentlichen! Ich wäre gespannt darauf!:-)
Diese Missionen wie überhaupt das Sozial-Thema sind ja ein wichtiger Punkt für die Glaubwürdigkeit jedwedes Anwärters und jedweder künftigen Regierung!
(Ich habe Ihnen unter dem anderen Artikel heute übrigens noch mal geantwortet.)
Momentan,ist leider wenig Zeit zum schreiben.Auch hapert es nach 25 Jahren spanisch reden, manchmal mit dem Deutsch.Gerade haben wir in der Nachbarschaft den Fall,dass der Bürgermeister einen Bulldozer auf ein Stück Land geschickt hat,um dieses zu planieren.Und das obwohl Experten des Umweltministeriums es nicht geeignet als Bauland dekrediert haben.Da sitzen nun alle mit ihren Chavezhemden(ich kenne alle persönlich,das sind alles nur Opportunisten) und wollen 3 Tage vor der Wahl ihr Schäfchen noch ins Trockene bringen.Das Land ist die grüne Zone einer Häusersiedlung und im Privatbesitz,der Bürgermeister will sich noch ein paar Chavezstimmen sichern und begeht 3 Tage vor der Wahl diesen Rechtsbruch und Raub von Privatland.Die Anderen denken ,nutzen wir,s aus,dass Chavez jede Stimme zählen muss,und wen wir wählen ist eine andere Sache.Unter den sogenannten „Bedürftigen“ sind Leute ,welche vor kurzem ein Stück Land teuer verkauften und nun sitzen sie da mit roter Fahne,weil ihre Kinder kein Land haben sich ein Häuschen zu bauen?!?.Der Grad der Korruption auf allen Ebenen ist schlicht zum Kotzen(pardon).Gerade darum ist es für das Überleben des Landes von grösster Wichtigkeit die Chavezära zu beenden.Denn wie ich schonmal erwähnt hatte,hat Chavez den Rechtsbruch,Raub und Korruption nicht nur legalisiert sondern regelrecht promoviert.Er hat sich die negativen Eigenschaften der Venezolaner zunutze gemacht und damit eine enorme Verschlechterung des sozialen Klimas bewirkt.Division und Hass regiert heute.Alles das hat er geschürt mit dem einzigen Ziel der totalen Kontrolle und des Machterhalts.(Dividere et impera).Dem muss Einhalt geboten werden,und genau einer der Schwerpunkte des Regierungsprogramms von Capriles ist die Erziehung.Klar werden auch in seinen Reihen „schwarze Schafe“ sein,aber es ist wichtig,dass an der Regierungsspitze ein Zivilist steht,welcher die enorm schwierige Aufgabe hat, mit vorgelebtem Beispiel den Leuten klarzu machen,dass „ser vivo“ (Bauernschläue?) nicht der Weg aus der Armut bedeutet.Die jetzige Regierung duldet nicht nur Raub und Kriminälität,nein sie lebt es auch ständig vor: Korruption,Raub,Enteignungen,Verfassungsbruch nach dem Stil“,ich hab die Macht und mach was ich will“.Das vorgelebte negative Beispiel,sowie eben diese Schwäche weiterer Bevölkerungskreise, hat zu dem geführt was wir täglich erleben.Die gestiegene Kriminalität,der Werteverlust in der Gesellschaft, apokalyptische Verhältnisse sind Konsequenz dieser Politik und nicht zufällige Katastrophen.Wie gesagt der erste Schritt ist die Wahlen zu gewinnen und danach den Chavez,welche viele in sich tragen zu besiegen!Das „leichte“ Geld des Erdöls hat ja nur dazu beigetragen,dass Venezuela immer eine mehr oder wenige korrupte Oberschicht in der Regierung hat und auf der anderen Seite eine Bevölkerung, welche nicht versteht dass Vorankommen auch mit eigner Anstrengung zu tun hat.Solange dies nicht erkannt wird und grundlegend geändert wird,wird dieses Land immer wenige Reiche und viele Arme haben.Die 14 Jahre Chavezregierung hat das alles verstärkt und unglaublichen Schadem dem Land zugefügt.Es ist zu hoffen,dass dieser Schaden reparabel ist.