Beim heute beginnenden 21. Treffen der Rio-Gruppe (Grupo de Río) im mexikanischen Cancún steht der Wiederaufbau von Haiti, die Rückkehr von Honduras in die Organisation Amerikanischen Staaten (OAS) und die Gründung eines regionalen Blocks lateinamerikanischer und karibischer Staaten ohne die USA im Mittelpunkt. Die geplanten Explorationsbohrungen Großbritanniens vor den Falklandinseln (Malvinas) werden ebenfalls ein dominantes Thema auf der Tagesordnung der rund 25 teilnehmenden Staaten darstellen.
Die Rio-Gruppe (spanisch: Grupo de Río, portugiesisch: Grupo do Rio) ist ein 1986 gegründeter Konsultationsmechanismus lateinamerikanischer Demokratien, an dem sich heute 22 Staaten und die CARICOM beteiligen.Die Rio-Gruppe ist aus der Contadora-Gruppe (Kolumbien, Mexiko, Panama und Venezuela) sowie der Contadora-Unterstützungsgruppe (Argentinien, Brasilien, Peru und Uruguay) hervorgegangen, die sich um Frieden in Mittelamerika bemühten. Außer den Gründungsmitgliedern gehören auch Belize, Bolivien, Chile, Costa Rica, die Dominikanische Republik, Ecuador, El Salvador, Guatemala, Guyana, Haiti, Honduras, Kuba, Nicaragua und Paraguay der Rio-Gruppe an. Seit dem Jahr 1987 gibt es auch regelmäßige Treffen von Vertretern der Rio-Gruppe mit der Europäischen Union auf Ministerebene; die Konsultation wurde 1990 mit dem Abkommen von Rom institutionalisiert.
Insgesamt haben 25 der 34 eingeladenen Länder, unter ihnen Brasilien, Kolumbien, Venezuela, Bolivien, Chile, Haiti und die Dominikanische Republik, ihre Teilnahme am zweitägigen Gipfel durch ihren Präsidenten oder Ministerpräsidenten bestätigt. Obwohl der kubanische Präsident Raúl Castro speziell von Mexiko eingeladen wurde, liegt bisher keine Teilnahmebestätigung von Castro vor.