Beim schweren Busunfall bei Rio de Janeiro ist am Montag (22.) auch eine deutsche Staatsbürgerin ums Leben gekommen. Dies bestätigten Angehörige agência latina press auf telefonische Nachfrage. Demnach handelt es sich um die Deutsche Ursula Kern, die bislang in der offiziellen Opferliste (siehe unten) noch nicht aufgeführt wird. Sie wurde am Vormittag von einer brasilianischen Verwandten identifiziert. Ihr Ehemann Frank Michael Kern überlebte das Unglück und wird derzeit im Hospital Miguel Couto behandelt. Über seinen Zustand ist bislang nichts bekannt.
Zudem war ein weiterer deutscher Staatsbürger in dem Reisebus der Gesellschaft „Viação 1001“ auf dem Weg nach Rio de Janeiro. Der 50-jährige Reiner Neas sei schwer verletzt und mit zahlreichen Frakturen am ganzen Körper in Hospital von Teresópolis eingeliefert worden, teilten lokale Medien mit.
Die Zahl der Todesopfer hat sich nach Angaben der Busgesellschaft mittlerweile auf 14 erhöht. Neben Ursula Kern starben bei dem tragischen Unglück Charles Estelitta André, Edes Moraes da Silva, Eduardo Fernandes, Guiomar Pereira da Silva, Ilma da Silva Florido, José Neves Mota, José Severino da Silva, Jussara Nelon Magacho, Lúcia Florido Turques da Silva, Márcio Luis Ramos, Maria Aparecida Mota Neves, Osvaldo Wilson Dias da Costa und Zenalda Pereira Frades.
Zudem wurde am Dienstag eine Liste der Verletzten veröffentlicht. Neben dem deutschen Staatsbürger Frank Kern, der im Hospital Miguel Couto interniert ist, werden in Teresópolis derzeit der Deutsche Reiner Neas sowie die Brasilianer Amilcar de Oliveira, Claudia Maria da Silva, Clégio de Andrade, Daniel dos Santos Oliveira, Ernestina Santos, Emerson Turques da Silva, Maria Célia Dinez, Maria Eduarda de Paula Lopes, Paola Alves de Farias, Saulo Pavan Valleriate, Vanilton Serra de Souza und Welika de Souza Malaquias medizinisch versorgt. Bei einigen Personen wird der Zustand als kritisch bezeichnet.
Über die Unglücksursache herrscht derzeit weiterhin Unklarheit. Laut lokalen Medien könnte ein Bremsversagen für die Katastrophe verantwortlich sein. Entgegenkommende Autofahrer berichteten, dass der Busfahrer permanent per Lichthupe warnte. Bilder einer Überwachungskamera zeigen den Bus nur Sekunden vor dem Unfall mit hoher Geschwindigkeit und vermutlich ungebremst die abschüssige Straße hinunterfahren. Die Behörden wollen jedoch derzeit nicht ausschliessen, dass der Busfahrer aufgrund von Unwohlsein, eines Herzanfalls oder ähnlichem das Fahrzeug nicht mehr lenken und abbremsen konnte.
Nach ersten Ermittlungen der Polizei sind keine Bremsspuren vorhanden, der Tacho des Busses blieb bei 80 km/h. stehen. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit am Unfallort beträgt 60 Stundenkilometer. Das völlig zerstörte Fahrzeug wurde inzwischen geborgen, die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. „Viação 1001“ hat inzwischen mitgeteilt, dass die Fahrzeuge der Gesellschaft regelmässig gewartet würden. Auch die Bremsen des verunglückten Fahrzeugs seien erst kürzlich überprüft worden.
Der Bus war am Montagmorgen mit 29 Personen in Itaperuna im Bundesstaat Rio de Janeiro gestartet. Das Unglück ereignete gegen 13:30 Uhr Ortszeit auf der BR-116 bei Strassenkilometer 102 in Höhe der Gemeinde Guapimirim. Die Ankunft in Rio de Janeiro war für 16 Uhr vorgesehen.
Leider kein Kommentar vorhanden!