Der ehemalige Bürgermeister von Turbaco in Kolumbien hat als selbsternannter „größter Fan“ von US-Präsident Barack Obama auch in diesem Jahr eine symbolische Präsidentschaftswahl organisiert, um so den Amtsinhaber bei dessen möglicher Wiederwahl zu unterstützen. Silvio Carrasquilla hat dafür drei Wahlkabinen vor seinem Haus im Zentrum aufgestellt, wo die Bürger der 70.000-Seelen-Gemeinde den ganzen Tag über ihre Stimme für Obama oder dessen Herausforderer Mitt Romney abgeben können.
Der 31-jährige rechnet in diesem Jahr mit einer hohen Wahlbeteiligung und hat dafür gleich 3.000 Wahlkarten und damit die doppelte Menge wie vor vier Jahren bereitgestellt. Damals hatten 1.500 Menschen abgestimmt und Obama mit 1.422 Stimmen den wohl höchsten Sieg weltweit über den Republikaner John McCain beschert. In diesem Jahr geht Carrasquilla ebenfalls von einem Kantersieg seines Favoriten aus und sendet daher auch gleich eine beruhigende Botschaft in die USA. „Wir wissen, dass Obama beunruhigt ist, da er dort in allen Staaten mit dem Republikaner Mitt Romney gleichauf liegt. Turbaco sagt jedoch, dass er sich beruhigen kann, denn wir schicken ihm den notwendigen Stimmenvorsprung“ so der ehemals jüngste Bürgermeister des südamerikanischen Landes euphorisch.
Das ungewöhnliche Freiluft-Wahllokal ist am heutigen Wahltag (6.) von sieben Uhr morgens bis halb sechs abends Ortszeit geöffnet. Alle Aktivitäten finden dabei unter den wachen Augen von Wahlhelfern zur Ausweiskontrolle und eines kleinen Esels namens „Demo“ statt. Dieser sollte eigentlich beim Amerika-Gipfel im April 2012 in Cartagena Obama als Geschenk übergeben werden, doch der mächtigste Mann der Welt liess sich bei Carrasquilla erwartungsgemäss nicht blicken. Dabei hatte dieser sein Haus im Rausch der „Obamania“ extra umgebaut und ein „Oval Office“ samt Poster der Präsidentenfamilie eingerichtet.
Nach letzten Medienberichten hatten in Turbaco bis zur Mittagszeit bereits 900 Menschen ihre Stimme abgegeben. Darunter war auch Esteward Espinosa, der bereits seit sieben Jahren in den USA arbeitet und nun für einen Familienbesuch in seine Heimatstadt gekommen war. „Meine Stimme für ihn ist zwar symbolisch, kommt aber von Herzen. Mir ist es in den letzten Jahren dort gut ergangen und bin mit offenen Armen empfangen worden!“
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