Meerschweinchen gelten in der Andenregion in Peru, Bolivien, Ecuador und Kolumbien seit 7.000 Jahren als Delikatesse. Alleine in Peru werden bis zu 65 Millionen der Nagetiere im Jahr gegessen. Die meisten der verzehrten Nagetiere in Peru haben ein Gewicht von 500 bis 600 Gramm. Inzwischen gibt es auch spezielle Farmen, wo die Tiere in größerem Stil gezüchtet werden. Das Verständnis des Verhaltens eines Meerschweinchens kann eine komplizierte Aufgabe sein, die Zuchtstätten gelten mittlerweile als High-Tech-Betriebe.
In der Farm „Machu Picchu Cuy“ trinken die Meerschweinchen aus automatisierten Trögen, fressen qualifiziertes Hydrokultur-Futter und hören zur Entspannung Musik. Die Cuys (besonders große Formen der Hausmeerschweinchen) erreichen dadurch bereits in rund vier Monaten ein Gewicht von bis zu 1,5 kg, das Endgewicht liegt bei 2–3 kg. Der Besitzer der Farm hatte einst die Idee, die den USA lebenden Emigranten mit seinen Tieren zu beliefern. Nach seinen Berechnungen hätte er alleine zur Abdeckung des Bedarfs der Latino-Bevölkerung New Yorks rund 10 Tonnen pro Monat produzieren müssen – ein für ihn unmögliches Unterfangen.
Inzwischen beliefert er die einheimische Bevölkerung, da der lokale Markt bei weitem nicht abgedeckt ist. Häufig werden die Tiere von Kleinbauern in kleinen Ställen oder direkt im Haus gehalten, gefüttert werden sie überwiegend mit Küchenabfällen. Da die Haltung der Nager nicht ganz einfach ist, sterben in nicht spezialisierten Betrieben bis zu 20% der Tiere.
Hauptkriterien bei der Produktion von hochwertigen Meerschweinchen sind Genetik und das Handling. In Bezug auf die Genetik hat das Nationale Institut für landwirtschaftliche Forschung und Beratung (INIA) eine Richtlinie für die Zucht von zwei Rassen (Peru und Andina) mit hoher Muskelmasse entwickelt. Das Handling hängt von einer Reihe von Bedingungen ab, besonders die Nahrung und eine saubere und gesunde Umwelt sind für die erfolgreiche Haltung ausschlaggebend.
Der lokale Markt zahlt bis zu einen halben US-Dollar für ein Meerschweinchen von 800 Gramm. Die Farm „Machu Picchu Cuy“ verkauft das Fleisch von etwa 600 Tieren pro Woche ausschließlich an Restaurants, da diese den Verkaufspreis in Bar entrichten.
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