Antonio Rodiles, Direktor des kürzlich für einen Emmy nominierten unabhängigen Programms „Estado de SATS“, ist seit der vergangenen Woche inhaftiert. Dies berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Nach Angaben der auf Kuba vertretenen Menschenrechtsgesellschaft droht Antonio Rodiles eine Anklage wegen „Widerstands gegen die Verhaftung“. Hintergrund seiner Festnahme war eine groß angelegte Verhaftungswelle gegen regimekritische Anwälte, Blogger und Journalisten. Die IGFM kritisiert die Festnahme von Antonio Rodiles als massiven Angriff auf die Medienfreiheit.
Wie die IGFM berichtet, setzte die Verhaftungswelle am vergangenen Mittwoch ein, nachdem zuerst die regimekritische Journalistin und Anwältin Yaremis Flores wegen „Verbreitung falscher Informationen“ festgenommen wurde. Sie hatte auf der Website Cubanet mit Sitz in Miami kritische Artikel zum Katastrophen-Management der Castro-Regierung anlässlich des „Hurrikans Sandy“ und der willkürlichen Festnahmen von Journalisten veröffentlicht. Am 9. November wurde sie überraschend aus der Haft entlassen.
Kurz darauf wurden die Anwälte Laritza Diversent und Veizant Boloy, sowie die Journalistin Ailer González, verhaftet. Um gegen ihre willkürliche Festnahme zu protestieren und mehr über den Verbleib der Verhafteten zu erfahren, versammelten sich in den folgenden Tagen mindestens 20 Bürgerrechtler vor dem Gebäude des kubanischen Innenministeriums in Havanna und wurden ebenfalls festgenommen. Unter den Verhafteten waren auch die Bloggerin Yoani Sánchez, der Schriftsteller Ángel Santiesteban sowie der Träger des Sacharow-Preises Guillermo Fariñas. Bis auf Rodiles wurden alle Festgenommenen mittlerweile wieder aus der Haft entlassen.
Der TV-Produzent und Journalist Antonio Rodiles ist nach Einschätzung der IGFM dem Castro Regime ein Dorn im Auge. Seine Sendung Estado de SATS“ wird wöchentlich von dem unabhängigen Sender TV-Martí ausgestrahlt und zeigt die tägliche Realität der Kubaner. Das Besondere an dem Programm ist, dass es direkt auf Kuba für Kubaner produziert wird. „Trotz ständiger Überwachung, Drohungen und Festnahmen durch die Behörden, ließ sich Rodiles bisher nicht davon abhalten, die Sendung zu produzieren“, so IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin. „Seine Festnahme ist ein weiterer Versuch, jegliche Opposition auf Kuba zum Schweigen zu bringen“.
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