Die indigene Gemeinschaft in der bolivianischen Stadt El Alto (unmittelbar westlich von La Paz) hat sich für eine härtere Bestrafung von Sexualstraftätern und rückfälligen Räubern ausgesprochen. Im südamerikanischen Binnenstaat gilt seit dem Jahr 2009 ein doppeltes Justizsystem, Regionen mit überwiegend indigenem Bevölkerungsanteil legen die Gerichtsbarkeit nach lokalen Traditionen aus.
Ein Großteil der Bevölkerung von El Alto gehören dem Volk der Aymara (75%) und Quechua (6%) an. Die Aymara sind nominell fast durchweg Katholiken, verehren die Mutter Erde (Pachamama) und bringen ihr Opfer dar. Die auf rund 4.100 Metern Höhe liegende Stadt gehört zu den am schnellsten wachsenden Städten der Welt, in den letzten Jahren stieg die Kriminalität stark an.
„Wir wollen die chemische Kastration für Sexualstraftäter und eine Amputation der Hand für rückfällige Räuber (3. Mal). Nach unserer Meinung ist dies der einzige Weg, um der Kriminalität Herr werden. Wir wissen, dass diese Maßnahme auf breite Ablehnung stoßen kann“, erklärte Carmelo Titirico, Anführer der Organisation „Marka Julián Apaza“ und Führer des indigenes Volksrates im 13. Bezirk von El Alto. Die bolivianischen Justizbehörden haben das Vorhaben der Ureinwohner bisher nicht kommentiert.
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