Die Empresa Brasileira de Aeronáutica (Embraer) und die brasilianische Armee werden das integrierte Grenzüberwachungssystems (Sistema Integrado de Monitoramento de Fronteiras – Sisfron) gemeinsam entwickeln. Dies gab das Luft-und Raumfahrtunternehmen in einer Pressekonferenz bekannt. Sisfron dient zur Überwachung der insgesamt 16.886 Kilometer umfassenden Landesgrenzen zu Französisch-Guayana, Suriname, Guyana, Venezuela, Kolumbien, Peru, Bolivien, Paraguay, Argentinien, Uruguay und den Atlantik.
Der Vertrag mit der Armee sieht die Entwicklung eines komplexen Netzwerks von Radar, Sensoren, Kommunikationssystemen und unbemannten Flugzeugen vor. In einer ersten Phase des Projekts wird die Überwachung der rund 650 Kilometer langen Grenze zwischen dem brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul und Paraguay/Bolivien realisiert. Das Auftragsvolumen beträgt 839 Millionen Reais (420 Millionen US-Dollar).
Brasilien hat mit jedem südamerikanischen Land, außer Chile und Ecuador, eine gemeinsame Grenze. Die verschiedenen Probleme in der Region, unter anderem Schmuggel, Menschenhandel, Drogen -und Waffenhandel, Diebstahl von Fahrzeugen und Umweltkriminalität, sind offensichtlich und werden angesichts der Unzulänglichkeit der Überwachungs-und Schutzfunktionen ununmgänglich.
Die brasilianische Regierung hat sich entschlossen, die Grenzregion mit modernsten Mitteln zu überwachen. Die voraussichtlichen Investitionen von über sechs Milliarden US-Dollar stoßen bei internationalen Unternehmen, unter anderem der deutschen Rheimentall und Rohde & Schwarz, auf großes Interesse. In erster Linie soll allerdings die heimische Industrie von dem Mega-Projekt profitieren. Die brasilianische Rüstungsindustrie mit ihren Technologiezentren und Universitäten verfügt über ein hohes Wissen und ist international anerkannt.
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