Mexiko und die USA haben neue Regeln für die gemeinsame Nutzung und Verwaltung von Wasser aus dem Colorado River vereinbart. Der größte und wichtigste Fluss im Südwesten von Nordamerika besitzt ein Wassereinzugsgebiet von 703.132 km² und versorgt mehr als 30 Millionen Menschen beiden Länder mit dem kostbaren Nass. Im Rahmen der Vereinbarung werden die USA während einer Dürre weniger Wasser aus dem Fluss entnehmen, wodurch Mexiko in der Lage sein wird, in den regenreichen Jahren Wasser an der nördlichen Grenze zu speichern.
Der Colorado River hat eine Länge von 2.333 Kilometern und fließt von den Rocky Mountains in den Golf von Kalifornien. Landwirtschaft, Trinkwasser- und Elektrizitätsversorgung im Südwesten der Vereinigten Staaten und in Teilen Kaliforniens hängen stark vom Wasserregime des Flusses ab. Dazu wurden zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und den 1980er Jahren eine Vielzahl Bewässerungsprojekte unterschiedlicher Größe erbaut.
Der Colorado (rotgefärbt) gehört zu den am meisten durch den Menschen genutzten Flüssen weltweit. Obwohl sein gesamtes Einzugsgebiet im Durchschnitt nur von sieben Menschen pro Quadratkilometer besiedelt ist, wird jeder Tropfen Niederschlag entlang des Flusslaufes 17x zur Bewässerung, zur Stromerzeugung und als Trinkwasser verwendet. Aktuelle Dürren und erhöhter Wasserverbrauch üben zusätzlichen Druck aus.
Die USA und Mexiko unterzeichneten bereits 1994 einen Vertrag über die Zuweisung von Wasser aus dem Colorado River, der sieben US-und zwei mexikanische Bundesstaaten versorgt. Das starke Bevölkerungswachstum in den folgenden Jahrzehnten, verstärkte Ausbreitung der Industrie und Landwirtschaft, ließen diese Kapazitäten allerdings rasch schmelzen.
Der neue bis zum Jahr 2017 geltende Vertrag weist wesentliche Änderungen zum ursprünglichen Kontrakt auf. Die USA müssen nun eine bestimmte Menge Wasser nach Mexiko entsenden, der ausreichend für die Versorgung von drei Millionen Haushalten ist (egal wie niedrig der Wasserstand des Flusses ist). Mexiko darf in Zeiten des Überschusses seine Speicherkapazität im Lake Mead (Hoover-Talsperre), einem riesigen Reservoir an der Grenze zu Arizona-Nevada, erhöhen. Ebenfalls erhält das Land rund 10 Millionen US-Dollar um die von einem Erdbeben im Jahr 2010 zerstörten Bewässerungskanäle zu reparieren.
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