Venezuela: Politisch Verfolgte Maria Lourdes Afiuni in Haft vergewaltigt

cha

Datum: 03. Dezember 2012
Uhrzeit: 09:41 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)
► Schwere körperliche Misshandlungen erlitten

Das Schicksal einer der bekanntesten politischen Gefangenen Venezuelas ist offenbar noch tragischer als bisher angenommen. Wie die Richterin Maria Lourdes Afiuni in einem neuen Buch gegenüber einem Journalisten berichtet, ist sie während ihrer Inhaftierung im Frauengefängnis INOF nahe Caracas zwischen 2009 und 2011 immer wieder vergewaltigt worden. Richterin Afiuni steht noch immer unter Hausarrest und darf sich persönlich nicht öffentlich zu ihrem Fall äußern. Dies berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und mehrere venezolanische Medien.

Wie Afiunis Anwalt mitteilte, sei der Richterin von ihren Psychologen geraten worden, die Vergewaltigung zunächst nicht öffentlich zu machen. Allerdings wüssten sowohl Präsident Hugo Chávez als auch die Vereinten Nationen schon seit längerer Zeit davon. Ein jetzt erschienenes Buch über den Fall Afiuni berichtet, dass der Richterin wegen Verletzungen in Folge der Vergewaltigung der Uterus operativ entfernt wurde. Weiterhin habe Afiuni dem Buchautor und bekannten venezolanischen Journalisten Francisco Olivares davon berichtet, durch Mitgefangene schwere körperliche Misshandlungen wie Tritte und Schläge erlitten zu haben. Über die Identität der Personen, die an den Vergewaltigungen und den sonstigen Misshandlungen beteiligt waren, wurde nichts bekannt.

IGFM-Informationen zufolge war die Untersuchungsrichterin Maria Lourdes Afiuni am 10. Dezember 2009 inhaftiert worden, nachdem sie bei einem Haftprüfungstermin den Bankier Eligio Cedeno auf freien Fuß gesetzt hatte, was dieser zur Flucht in die USA nutzte. Präsident Hugo Chávez hatte daraufhin im Fernsehen öffentlich 30 Jahre Haft für die Richterin verlangt. Im Jahr 2010 wurde sie wegen mehrerer Delikte, darunter Machtmissbrauch und Korruption angeklagt. 2011 wurde Afiuni aus gesundheitlichen Gründen aus der Untersuchungshaft entlassen und befindet sich seitdem im Hausarrest. Neben der IGFM erkennen zahlreiche andere Menschenrechtsorganisationen Maria Lourdes als politische Gefangene an. Auch die UN-Sonderberichterstatterin für die Unabhängigkeit von Richtern und Anwälten, Gabriela Knaul, kritisierte den Prozess gegen Afiuni als „willkürlich“.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden. Bildnachweis: María Lourdes Afiuni Mora

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.
  1. 1
    Anonymous

    Dann sollte die UN mal schleunigst Venezuela wieder aus dem Menschenrechtsrat (UNHRC) raus werfen! Venezuela und andere derzeitige Mitglieder habe da nichts zu suchen!

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!