Laut Roberto Briceño León, Direktor der nichtstaatlichen Stelle zur statistischen Erfassung der Gewalt „Observatorio Venezolano de Violencia-OVV), steigen Morde, Entführungen und Autodiebstähle in Venezuela ständig an. Nach seinen Worten werden bis zum 31. Dezember dieses Jahres mindestens 21.416 Morde verzeichnet werden, eine Steigerung um 10 Prozent gegenüber 2011 (19.469). Briceño gab bekannt, dass die Zahlen seiner staatlich nicht beeinflussten Organisation von denen der Regierung abweichen.
Während des Wahlkampfes hatte der unterlegene Präsidentschaftskandidat Henrique Capriles bereits darauf hingewiesen, dass das von Präsident Hugo Chavez medienwirksam verkündete Programm zur Bekämpfung der Kriminalität (La Gran Misión a Toda Vida) nichts als pure Wahlkampfpropaganda sei. “Dieser Mensch ist seit 13 Jahren an der Macht und will nun kurz vor den Wahlen ein Programm zur Bekämpfung der Kriminalität vorlegen. Dies ist eine weitere Lüge der Regierung. Sicherheit in unserem Land gibt es nur im Miraflores-Palast”, witzelte Capriles.
Die ausartende und unkontrollierte Gewalt stört das Image eines Venezuelas, welches Präsident Hugo Chávez in den „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ führen will. Das hat für regierungskritische Medien wie „El Universal“ Konsequenzen, die von den Kriminologen und staatlichen Stellen keine Informationen mehr erhalten.
Dennoch holt die Sterblichkeitsrate die Geburtenrate nicht ein. Keine sehr gelungene Familienpolitik!