Isla de Margarita: Sonne, Sand und leere Stühle

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Datum: 06. Dezember 2012
Uhrzeit: 22:16 Uhr
Leserecho: 12 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Einstiges Urlaubsparadies verfällt

Die zum Staatsgebiet von Venezuela gehörende Karibikinsel „Isla de Margarita“ verzeichnet in diesem Jahr erneut einen starken Besucherrückgang. Nach Berichten lokaler, staatlich nicht kontrollierten Medien, ist die anhaltende schlechte Sicherheitslage einer der Hauptgründe für das Ausbleiben der Touristen.

Laut Vincent Darrington, ein seit 22 Jahren auf der Insel lebender Reiseveranstalter aus Guyana, bleiben die Besucher zur Weihnachtszeit aus. Nach seinen Worten sind dafür der schlechte Zustand der Strände, Korruption, Unsicherheit, Inflation und die begrenzte Verfügbarkeit von Tickets (Fähre) verantwortlich. Am beliebten „Playa Parguito“ würden inzwischen Gastwirte und Hotelbesitzer in eigener Regie den Müll entsorgen, da die staatliche Müllabfuhr total versagt.

Auf der „Isla“ blühte einstmals der Tourismus. Direktverbindungen mit Deutschland und dem Rest der Welt brachten Unmengen von Urlaubern in das tropische Paradies mit seinen malerischen bewaldeten Hügeln und Wüstensavannen. Doch die Touristen bleiben im Gegensatz zu den propagandierten „Erfolgsmeldungen“ der Regierung immer mehr aus. Zwar entstehen an manchen Stellen auch heute noch neue Hotels und Pensionen, der Boom der vergangenen Jahre ist jedoch längst vergessen. Polarmar, die größte Stadt auf der Insel, kann mittlerweile nur noch mit gigantischen Shopping-Centern und überteuerten Wohnanlagen die Besucher anziehen. Die Reichen leben dort unter sich und lassen die latenten sozialen Probleme hinter ihren Elektrozäunen zurück.

Nur wenige Kilometer von den beleuchteten Alleen entfernt hausen noch immer zehntausende Menschen in bitterer Armut, die Behausung ist manchmal nicht mehr als eine Wellblechbaracke ohne Fenster. Wer Glück hat, nennt einen illegalen Stromanschluss sein eigen, sanitäre Einrichtungen sucht man jedoch vergeblich. Diese Menschen glauben den Versprechungen des Despoten aus dem Miraflores, der kostenlosen Wohnraum schaffen will. Doch nur wenige Häuser des ehrgeizigen Wohnungsbauprogramms „La Gran Misión Vivienda Venezuela“ sind bislang fertiggestellt und die Begünstigten scheinen wie immer nicht die zu sein, welche die Hilfe am nötigsten hätten.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Der Bettler

    Leere Strände,keine Auslandstouristen,nichts Neues auf der Isla.Die paar
    Hütten,die noch geöffnet haben,verlangen Preise,wie im 5 Sterne Schuppen. Mir ist es im Prinzip egal,ob Touristen kommen oder nicht,aber
    schade ist,daß die Insel so verkommt.

    • 1.1
      gerda mueller

      kennen sie die strände nur vom hören sagen? es hat viel weniger strandbesucher als vor 10 jahren, aber es hat.

  2. 2
    VE-GE

    Gebe dir 100%tig recht Bettler……es ist eine Schande !

  3. 3
    Dörte

    Wir waren dieses Jahr das letzte Mal auf der Isla. Räuber-und Mörderbanden und alles verdreckt. Venezuela ist am abknicken, das Land wurde die die linke Schmarotzerbrut zerstört.

  4. 4
    alexandro

    In den 80 Iahren war die Isla eins der gefragtesten Urlaubsziele von Venezulanern und Deutschen. Heute finden sie in Deutschen Reisebüros meist nicht mal ein Prospekt von Margarita

    • 4.1
      jose

      Bin ja nicht vor Ort auf Margarita und kann die tatsächliche Sitation nicht beurteilen!
      In den 80 Jahren sei die Isla eines der gefragtesten Urlaubsziele der Deutschen gewesen….hahaha!
      Damals hat allein der Flug ca.3 Durchschnittsgehälter gekostet!
      Ich weiss nicht, alexandro, wo Sie nach Prospekten gesucht haben.

      • 4.1.1
        Annaconda

        Früher gab es Charterflüge mit Condor oder der LTU ,ausserdem Direktflüge von Kanada und Martinair etc. aus Holland,man konnte manchmal mit 300-400 Euro direkt nach Düsseldorf fliegen.Die Sicherheitslage war tausendmal besser,man konnte bei offener Tür und am Strand schlafen.Es war zwar nie ein absolutes Paradies,aber wie es die letzten Jahre abgebaut hat, ist schon traurig.Bin zwar auch nicht mehr vor Ort,aber habe dort venezolanische Verwandte….die leben schon immer dort und wenn sie nicht gerade unter Alzheimer leiden,können sie sich wohl noch an wesentlich bessere Zeiten besonders in Bezug auf Sicherheit erinnern.

  5. 5
    Werner

    Deswegen sollten Sie vielleicht die Klappe halten. Wir leben seit 35 Jahren auf der Isla–und können die Aussagen von Alex nur bestätigen.

  6. 6
    jose

    Ich habe alexando folgenden Link in meiner Antwort empfohlen.Leider ist er nicht erschienen.:

    Wann waren Sie denn zuletzt in Deutschen Reisebüros?
    Sie sollten unbedingt erst lesen, bevor Sie kommentieren.

  7. 7
    Werner

    Wenn Sie Probleme mit der deutschen Sprache haben–Ihr Problem. Ich brauche in keine Reisebüros und kein Geschwätz irgendwelcher rot/linkerSchmarotzer. Ich lebe auf der Isla.

    • 7.1
      jose

      Herzlichen Glückwunsch Werner!
      Nach 40 Jahren Schichtdienst bin ich nicht nur „Rentnerschwemme“, sondern auch Schmarotzer…..
      Na denn man Prost!!!

  8. 8
    Der Bettler

    Ich war 91 das erste mal auf der Insel.Der Flug direkt nach Porlamar hat
    damals 999.-DM gekostet.Da träumt man heute davon.Vom Stress über Caracas gar nicht zu reden.Das sich die Europäer größtenteils das nicht mehr antun,noch dazu auf eine momentan total abgefackte Insel kann ich wohl verstehen.

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