Prostituierte in der brasilianischen Stadt Belo Horizonte (Bundesstaat Minas Gerais), Heimat eines der Halbfinale der Fußball-Weltmeisterschaft 2014, sind zur Teilnahme an einem kostenlosen Englisch-Kurs berechtigt. Dadurch soll ihnen die Arbeit mit Touristen erleichtert werden. Ohne Hilfe von der Regierung oder des privaten Sektors beginnen die Kurse Anfang März 2013 und werden voraussichtlich sechs Monate dauern. Die Teilnehmer/innen werden von Freiwilligen in einem Saal des Verbandes der Homosexuellen, Lesben und Transsexuellen unterrichtet.
„Sie werden nicht nur alltägliche Ausdrücke lernen, sondern auch spezielles Vokabular über den Geschlechtsakt“, gab Cida Vieira, Präsidentin des Verbandes der Prostituierten von Minas Gerais (Aspromig) und der Hauptstadt Belo Horizonte, in einem Interview bekannt. „Die Prostituierten sollen in der Lage sein, mit ihren Kunden über deren Wünsche zu sprechen“, fügte sie hinzu und wies darauf hin, dass sich bereits 20 Sexarbeiterinnen registriert haben. Weitere 300 Anmeldungen sind anhängig und werden bearbeitet.
Vieira befürchtet, dass der Verband den erwarteten Ansturm nicht bewältigen kann. Aufgrund der starken Nachfrage werden inzwischen auch Kurse in Spanisch und Französisch angeboten. „Es gibt 80.000 Prostituierte in Belo Horizonte, die Nachfrage für die Kurse ist gewaltig“, so Vieira.
Vielleicht sollten sie noch die Taubstummensprache erlernen…