In der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile findet an diesem Wochenende der Gipfel der EU und der Staaten Lateinamerikas und der Karibik statt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) reist am Freitag (25.) mit einer Wirtschaftsdelegation in das südamerikanische Land. Von den EU-Mitgliedstaaten (EU27) ist Deutschland der größte Handelspartner der CELAC.
Der internationale Warenverkehr der EU-Mitgliedstaaten (EU27) mit der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten1 (CELAC) war zwischen 2003 und 2008 durch ein stetiges Wachstum geprägt. Im Jahr 2009 gab es einen deutlichen Rückgang, seitdem fand eine starke Erholung statt. Die EU27 Ausfuhren in die CELAC stiegen von 66 Milliarden Euro im Jahr 2009 auf 90 Mrd. in 2010 sowie 101 Mrd. im Jahr 2011. Die Einfuhren wuchsen von 75 Mrd. in 2009 auf 96 Mrd. in 2010 und 113 Mrd. im Jahr 2011. Von 2003 bis 2011 verzeichnete die EU27 ein Handelsbilanzdefizit mit der CELAC, welches sich im Jahr 2011 auf 12 Mrd. belief.
Die ersten neun Monate des Jahres 2012 zeigten ein anhaltendes Wachstum des EU27 Warenverkehrs mit der CELAC, wobei die Ausfuhren stärker wuchsen als die Einfuhren. Die Ausfuhren erhöhten sich um 16%, von 75 Mrd. in den ersten neun Monaten 2011 auf 87 Mrd. im selben Zeitraum 2012, während die Einfuhren um 2% stiegen, von 85 Mrd. auf 87 Mrd.. Infolgedessen war der EU27 Warenverkehr mit der CELAC in den ersten neun Monaten des Jahres 2012 ausgeglichen, gegenüber einem Defizit von 10 Mrd. im selben Zeitraum 2011. In den ersten neun Monaten 2012 entfiel auf die CELAC knapp 7% der EU27 Aus- und Einfuhren.
Anlässlich des Gipfels Europäische Union – CELAC2, der am 26. Januar 2013 in Santiago de Chile stattfinden wird, veröffentlicht Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union, Daten zum Waren- und Dienstleistungsverkehr zwischen den 33 Mitgliedern der CELAC und den 27 Mitgliedstaaten der EU.
Von der CELAC sind Brasilien, Mexiko, Argentinien & Chile die größten Handelspartner der EU27
Von den 33 Mitgliedern der CELAC war Brasilien (29,6 Mrd. Euro bzw. 34% des Gesamtwertes) in den ersten neun Monaten 2012 das Hauptbestimmungsland von EU27 Ausfuhren, gefolgt von Mexiko (20,7 Mrd. bzw. 24%), Argentinien (6,5 Mrd. bzw. 8%) und Chile (6,1 Mrd. bzw. 7%). Die führenden Herkunftsländer der EU27 Einfuhren von der CELAC waren ebenfalls Brasilien (28,5 Mrd. bzw. 33%), Mexiko (14,3 Mrd. bzw. 17%), Argentinien (7,7 Mrd. bzw. 9%) und Chile (7,4 Mrd. bzw. 9%). Die höchsten Überschüsse im Handel mit der CELAC wurden mit Mexiko (+6,3 Mrd. Euro) und Panama (+1,8 Mrd.) verzeichnet und die höchsten Defizite mit Costa Rica (-4,4 Mrd.), Kolumbien (-2,3 Mrd.) und Peru (-2,2 Mrd.).
Von den EU27 Mitgliedstaaten war Deutschland (24,4 Mrd. Euro bzw. 28% des Gesamtwertes) in den ersten neun Monaten des Jahres 2012 bei weitem der größte Exporteur in die CELAC, gefolgt von Italien (10,6 Mrd. bzw. 12%), Spanien (10,4 Mrd. bzw. 12%) und Frankreich (9,7 Mrd. bzw. 11%). Die Niederlande3 (17,0 Mrd. bzw. 20%) waren der größte Importeur, gefolgt von Spanien (15,5 Mrd. bzw. 18%), Deutschland (13,5 Mrd. bzw. 16%), dem Vereinigten Königreich (9,9 Mrd. bzw. 11%) und Italien (7,7 Mrd. bzw. 9%).
Die höchsten Überschüsse im Handel mit der CELAC in den ersten neun Monaten 2012 verzeichneten Deutschland (+10,9 Mrd. Euro), Frankreich (+3,8 Mrd.) und Italien (+2,9 Mrd.) und die höchsten Defizite die Niederlande3 (-9,8 Mrd.), Spanien (-5,0 Mrd.) und das Vereinigte Königreich (-3,9 Mrd.).
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