Eine Gruppe von Menschenrechtsorganisationen hat am Dienstag (29.) bei der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte – IACHR und den Vereinten Nationen eine Beschwerde über den blutigen Gefängnisaufstand in Venezuela eingereicht. Nach dem Sturm der Haftanstalt (Uribana in Barquisimeto) durch Militäreinheiten hatte es 58 Tote gegeben, die NGOs bezeichneten den Vorfall als „Schlacht“.
Laut Carlos Nieto, Koordinator der NGO „Ein Fenster zur Freiheit“, wird in dem 12-seitigen Dokument eine Untersuchung des Todes von 56 Insassen, einem Angehörigen der Nationalgarde und einem evangelischen Priester gefordert. „Dieser Vorfall liegt in der alleinigen Verantwortung des Staates. Nach unseren Informationen haben Beamte des Ministeriums für Strafvollzug mit der Schießerei auf die Gefangenen begonnen, die Verantwortlichen für diese Schlacht müssen zur Rechenschaft gezogen werden“, so Nieto. Gleichzeitig äußerte er wenig Hoffnung, dass die „Ermittlungen“ der venezolanischen Behörden und der Nationalversammlung zu einem gerechten Ergebnis führen.
Das aktuelle Gefängnis-Management des südamerikanischen Staates wird als das schlimmste des Kontinents bezeichnet. Die Haftanstalten des Landes wurden für etwa 12.000 Gefangene entwickelt, die Zahl der Inhaftierten hat inzwischen mehr als das Dreifache der Kapazität der Einrichtungen erreicht. Die Gefängnisse Venezuelas sind berüchtigt für ihr extremes Maß an Gewalt.
Die blutigen Bandenkriege, Entführungen, Aufstände, Hungerstreiks wegen Überbelegung, schlechte Gesundheitszustände und Missbrauch, werden von staatlichen Medien fast immer totgeschwiegen. Diese passen nicht in das Bild eines blühenden Sozialismus, welcher allerdings nur in den Köpfen einiger Propagandisten spukt.
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