Der venezolanische Präsident Hugo Chávez ist sei zwei Monaten aus der Öffentlichkeit verschwunden. Am 10. Dezember 2012 gab der bolivarische Führer bekannt, sich auf Kuba seiner vierten Krebsoperation zu unterziehen, am 11. Dezember wurde er zum letzten Mal lebend gesehen. Angesichts der in immer größeren zeitlichen Abständen verbreiteten Gesundheitsbulletins aus Caracas glauben viele Analysten, dass der Übergang in Venezuela bereits begonnen hat.
Die venezolanische Bevölkerung ist inzwischen seit 60 Tagen ohne Gewissheit über den Gesundheitszustand ihres 58-jährigen Staatsoberhauptes. Der einst omnipräsente und charismatische Herrscher aus dem Miraflores hat sich weder persönlich über Rundfunk noch in einer Videobotschaft an die Bevölkerung des südamerikanischen Landes gewandt. Außenminister Elias Jaua gab am Samstag (9.) wieder einmal bekannt, dass sich Chávez langsam erhole und überzeugt sei, „diesen Kampf zu gewinnen“. Wie alle bisherigen offiziellen Erklärungen war auch diese reich an Optimismus und wenig konkret .
„In Venezuela hat der Übergang und auch der Wahlkampf bereits begonnen“, ist sich Tulio Hernandez, Soziologe und Professor an der „Zentralen Universität von Venezuela“ (Universidad Central de Venezuela), sicher. „In den vergangenen Wochen gab es zahlreiche Hinweise und Aktionen dafür, dass der Übergang in den Köpfen der Menschen bereits beginnt. Selbst der Regierungssprecher verhaspelte sich in seinen Meldungen und sprach bereits von einer Chávez-Vergangenheit“, fügte er hinzu.
Chávez-Anhänger und Gegner spekulieren gleichermaßen über die Gründe, weshalb ihr Staatsoberhaupt seit dem 11. Dezember letzten Jahres kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben hat. „Selbst nach den ersten Krebsoperationen gab es Fotos vom Präsidenten. Wir befinden uns eindeutig an einem Scheideweg. Es ist überraschend, welch politische Schwäche Vizepräsident Nicolás Maduro zeigt. Sein Mangel an Qualifikation sind eklatant und offensichtlich, Venezuela hat viel schlauere Politiker“, erklärt Oscar Valles, politischer Analyst und Professor an der „Universidad Metropolitana“ in Caracas.
Über eines sind sich die Analysten allerdings einig. Die lange Abwesenheit des Präsidenten lenkt von anderen Problemen wie anhaltende Unsicherheit, Inflation, und Nahrungsmittelknappheit ab. „Das Land befindet sich in einem Zustand der Lähmung. Es gibt eine ganze Reihe von Maßnahmen die darauf warten, dass sie jemand ergreift und korrekt und umfassend ausführt. Das beste Beispiel ist die angekündigte Abwertung unserer Landeswährung. Diese ist unzureichend und wurde zu spät durchgeführt „, so Jose Vicente Carrasquero, Professor für Politikwissenschaft an der „Universität Simon Bolivar“.
Es gibt sie noch, die Männer mit Rückgrat. In Venezuela klammert sich ein todkranker seit Monaten an die Macht, ist in der Versenkung verschwunden und kann sein Mandat nicht ausüben.
https://latina-press.com/news/145275-vatikan-lateinamerika-papst-benedikt-xvi-tritt-zum-28-februar-zurueck/
Hut ab, Herr Ratzinger.