Die meisten der Gefangenen in Guantanamo Bay befinden sich seit drei Wochen in einem Hungerstreik. Dies gab am Montag (4.) eine Gruppe von Rechtsanwälten bekannt, die mehrere der Inhaftierten vertritt. Nach ihren Worten habe sich der Gesundheitszustand der Gefangenen verschlechtert, das Erreichen eines „kritischen Niveaus“ stehe bevor. Die Anwälte erklärten, dass der Protest am 6. Februar nach eine Reihe von „Überfällen“ begann. Demnach wurden den Gefangenen mehrere persönliche Gegenstände abgenommen, ebenfalls soll eine „übermäßig transgressive Bewertungen der Bücher des Korans“ stattgefunden haben.
In einem Brief an die Gefängniskommandantur und verschiedenen Medien sprechen die Anwälte davon, dass mehrere Häflinge „Blut gehustet hätten“ und in ein Krankenhaus eingeliefert wurden. Sie sollen das Bewusstsein verloren und stark geschwächt sein. Gefängnis-Sprecher Captain Robert Durand gab bekannt, dass „nur etwa sechs Insassen die Nahrungsaufnahme eingestellt hätten“. Laut Vorschriften der US-Streitkräfte könnte dies als Hungerstreik eingestuft werden. „Einige Gefangene haben versucht, einen Hungerstreik zu koordinieren und verweigern die Nahrungsaufnahme. Die meisten der Gefangenen sind an dem Streik nicht beteiligt“, so Durand.
Die Gefangenenlager Camp X-Ray, Camp Delta (mit dem Sonderteil Camp Echo) und Camp Iguana sind teils geschlossene Gefangenenlager auf der Guantanamo Bay Naval Base, einem Marinestützpunkt der US Navy in der Guantánamo-Bucht auf Kuba. Sie werden durch die Joint Task Force Guantanamo betrieben.
Im Januar 2002 wurde im Gefolge der Anschläge vom 11. September 2001 und der darauf folgenden US-amerikanischen Invasion in Afghanistan begonnen, den Stützpunkt um ein Internierungslager für Gefangene zu erweitern, die von den USA als ungesetzliche Kombattanten bezeichnet werden. Damit war sowohl der Schutz der Vereinigten Staaten vor Terroristen als auch die Gewinnung geheimdienstlicher Erkenntnisse beabsichtigt. Die Rechtslage der Gefangenen, deren Haftbedingungen, die verwendeten Verhörmethoden und Verstöße gegen die Menschenrechte, stießen international mehrfach auf scharfe Kritik und führten zur Forderung nach Schließung.
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