Überwältigt von der politischen und wirtschaftlichen Krise in Honduras versuchen immer mehr Bewohner des Landes in die USA zu gelangen. Für die meisten von ihnen endet der „American Dream“ dabei in Mexiko.
Nach Angaben des Nationalen Instituts für Migration (INM) wurden im Jahr 2009 in Mexiko 60.143 illegale Ausländer festgenommen. 21.589 von ihnen waren honduranische Staatsbürger, die nach eigenen Angaben in die USA einreisen wollten. Die meisten von ihnen hatten auf der Suche nach Verwirklichung des amerikanischen Traums eine zwei Monate dauernde Zugreise hinter sich, geprägt von Entbehrungen, Morden und Vergewaltigungen. Im Jahr 2009 deportierten die INM 21.589 Honduraner. Nach Staatsangehörigkeit sind sie nach Guatemala (26.943) die zweitgrößte Gruppe illegaler Einwanderer, deutlich über den Einwanderern aus El Salvador (9.297).
„Die Situation ist sehr schwierig, die Reise der illegalen Einwander extrem gefahrlich. Weite Strecken des Schienennetzes werden von Banden kontrolliert, die Schutzgelder erpressen, Morde verüben und Frauen vergewaltigen. Nach dem Staatsstreich in Honduras hat sich die Krise im Lande noch verschärft. Viele Menschen haben über Monate keine Arbeit. Dies treibt sie in die Flucht“, teilt Pfarrer Jean Antonio Baggio, Leiter der Casa del Migrante in Nuevo Laredo, einer Stadt im äußersten Norden des mexikanischen Bundesstaates Tamaulipas an der Grenze zu den USA, mit. Trotz der Gefahren, die den Flüchtlingen auf ihrer Reise drohen, gehen die Behörden davon aus, dass sich der Zustrom der illegalen Einwanderer aus Honduras noch erhöht.
„Die Menschen verlassen ihr Land, da sie angesichts der politischen und wirtschaftliche Krise keine Perspektiven sehen. Jeder will den „American Dream““, so Pfarrer Jean Antonio Baggio.
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