Laut Angaben der Regierung ist Hugo Chávez am 5. März 2013 seinem Krebsleiden in einem Militärkrankenhaus in Caracas erlegen. Nach vier Wochen und ein paar Tage vor der Wahl eines neuen Präsidenten (14.) versucht die aktuelle Regierung die Erinnerung an den toten Führer zu nutzen. Die Opposition steht vor der Herausforderung der Überwindung des „Gewichts“ einer heiligen Figur.
Wahlkampfkundgebungen von Übergangspräsident Nicolás Maduro finden stets nach dem gleichen Muster statt: Singen der Nationalhymne und der anschließende Hinweis darauf, dass Chávez lebt und alles zum Wohle seines Vermächtnisses geschieht. Die Figur des Verblichenen wird künstlich am Leben erhalten, inzwischen ist sein Geist in Gestalt eines Vogels sogar dem Apostel und Sohn des bolivarischen Führers, Nicolás Maduro, erschienen.
Dies erzeugt Eindruck beim meist in ärmlichsten Verhältnissen lebenden und mit mangelhafter Schulbildung ausgestatteten Wahlvolk. „Das Gespenst von Chávez umschwirrt diese Personengruppe. Wir sehen eine einzigartige Kampagne, die perfekt in den Wahlkampf integriert wird. Maduro surft auf der emotionalen Welle, die der Tod von Chávez hinterlassen hat. Alles was er tut ist eine einzige Show und soll die Wähler dazu inspirieren, den letzten Wunsch von Chávez zu erfüllen“, analysiert die Politologin Beatriz Fernández, Leiterin von Dataestrategia.
Am 8. Dezember 2012 salbte Chávez den 50-jährigen Maduro zu seinem Nachfolger. Kurz danach reiste er nach Kuba und verschwand bis zu seinem angeblichen Tod am 5. März in der Versenkung. Seitdem wird der Eindruck erweckt, dass der aktuelle Übergangspräsident als einziger in der Lage sein soll, die Arbeit des Verstorbenen fortzusetzen.
Oppositionskandidat Capriles weist in jeder seiner Wahlkampfkundgebung mehrfach darauf hin, dass Maduro nicht Chávez ist. „Die Präsidentschaft wird in Venezuela nicht wie auf Kuba einfach vererbt. Herr Maduro, Sie müssen schwitzen und arbeiten und für den Erfolg kämpfen“.
Umfragen in den letzten Tagen attestieren Maduro einen Vorsprung auf Capriles zwischen 10 und 20 Punkten. Allerdings weisen fast alle Analysten auf das „fehlende Elemet Chávez“ hin und sprechen von einem hohen Maß an Unsicherheit, welches schwer zu messen ist.
Hat der Leichenschänder,denn schon seinen Comandante begraben? Oder schleifen sie den am Wahltag durch die Wahllokale? Wie wär,s denn mal mit dem „Kopf“ anstatt mit Herz und Bauch zu wählen.