Lateinamerika: Riesenverluste durch Kaffeeseuche

Datum: 07. April 2013
Uhrzeit: 11:06 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Region ist für 14% der weltweiten Produktion verantwortlich

Auf den Kaffeeplantagen Zentralamerikas und der Karibik herrscht der Ausnahmezustand. Der Kaffeerost (Hemileia vastatrix) hat die Kaffee-Pflanzen befallen und verbreitet sich rasend schnell. Laut der Internationalen Kaffeeorganisation (International Coffee Organization, ICO) führte der Rostpilz im vergangenen Jahr zu einem Verlust von 2.26 Millionen Sack (a. 60 Kilogramm) Kaffebohnen – das laufende Jahr werde „noch schlimmer“.

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Beim Kaffeerost handelt es sich um die wirtschaftlich bedeutendste Krankheit dieser Kultur und wurde 1903 erstmals in Lateinamerika (Puerto Rico) beobachtet. Ursprünglich war die Seuche mit ihrem Genpool in Zentral- und Ostafrika und seit 1868 auf die Alte Welt (Afrika, Asien und Australien) beschränkt. 1970 sprang die Pilzerkrankung epidemisch auf brasilianische Kaffeeplantagen von Minas Gerais bis hin zu den Intensivkulturen in Paraná und Santa Catarina über und von dort aus über Kolumbien nach Mittelamerika, wo sie sehr große wirtschaftliche Schäden verursachte und teilweise zu kompletten Ernteausfällen führte.

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Aktuelle Daten der ICO belegen, dass Guatemala am stärksten von der Krankheit betroffen ist. Demnach belaufen sich die wirtschaftlichen Schäden bereits auf 270 Millionen US-Dollar. In den Ländern Costa Rica, Honduras, Jamaika, El Salvador, Panama, Nicaragua und der Dominikanischen Republik wird die Lage als ernst bezeichnet. Der Kolumbianer Mauricio Galindo, Einsatzleiter der ICO gab bekannt, dass in Kürze „konkrete Schritte“ bekannt gegeben werden, um den betroffenen Staaten zu helfen. Als Beispiel nannte er die Bereitstellung von technischer Hilfe aus Ländern wie Kolumbien und Brasilien, die es geschafft haben, die verheerende Seuche zu bekämpfen.

Trotz der Ernsthaftigkeit der aktuellen Situation werden die wahren Auswirkungen der Seuche erst Ende 2013 und Anfang kommenden Jahres zu spüren sein. Galindo schätzt die Verluste in Zentralamerika auf 40% der Ernte. Die Region ist für 14% der weltweiten Produktion verantwortlich.

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