Immer mehr Investoren setzen in diesen Monaten auf brasilianische Staatsanleihen. Grund für den Run auf die früher eher vorsichtig gehandelten Papiere sind laut Experten die derzeit hohen Gewinnaussichten. So bietet der brasilianische Staat momentan bei zehnjährigen Anleihen eine Rendite von fast sieben Prozent. Im Vergleich: für deutsche Anleihen werden derzeit gerade einmal 1,5 Prozent gezahlt.
Das größte Land Südamerikas ist deutlich geringer verschuldet als die Bundesrepublik, die Wirtschaft wächst schneller und weist sogar noch Überschüsse aus. Theoretisch steht Brasilien in Sachen Bonität damit sogar besser da als der Volkswirtschaft-Gigant Deutschland. Die viermal höheren Zinsen sind allerdings nicht unbedingt dem nur bescheidenen Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent im Jahr geschuldet. Anleger lassen sich vielmehr das scheinbar höhere Länderrisiko in bare Münze umwandeln, wobei ein Großteil des Renditeaufschlags auf das Konto des Wechselkursrisikos und der Inflation gehen.
Auch wenn die brasilianische Notenbank fast täglich erneut gegen die Inflation ankämpft, darf man gerade dieses Risiko als Chance begreifen. Denn die brasilianische Währung wertet ständig auf. So könnte die Kapitalverzinsung sogar am Ende zweistellige Werte erreichen, allerdings besteht weiterhin das Risiko, das ungünstige Wechselkursänderungen die Gewinnaussichten deutlich sinken lässt.
Alles in allem jedoch können brasilianische Anleihen laut Experten mit ihren derzeit 6,9 Prozent Rendite eine durchaus lukrative Investition darstellen. Gleiches gilt auch für andere Schwellenländer, wo ebenfalls die Rendite deutlich höher als bei deutschen Anleihen liegt. Allerdings gilt immer zu beachten, dass die Wechselkurse in diesen Ländern in der Regel größeren Schwankungen unterliegen als beispielsweise beim US-Dollar. Denn Real und Co. sind weltweit gesehen eher unwichtige Randwährungen – doch gerade dies könnte sich für den Investor als lohnende Chance erweisen.
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