In Chile ist erstmals seit zwei Jahren das Virus der Lachsseuche ISA in zwei Zuchtstationen im Süden des Landes nachgewiesen worden. Nach Bekanntgabe durch die Behörden fielt die Aktie des Lachsproduzenten „Multiexport Foods“ an der Börse von Santiago (Santiago Stock Exchange) um 4.54 Prozent. Obwohl das ISA-Virus keine nachgewiesenen gesundheitlichen Risiken für den Menschen aufweist, nahmen viele große Supermärkte chilenischen Lachs aus den Regalen.
Die Ansteckende Blutarmut der Lachse (Infectious Salmon Anemia, ISA) ist eine hochansteckende Viruskrankheit bei bestimmten Lachsarten. Die Erkrankung trat erstmals 1984 in norwegischen Fischzuchten bei Atlantischen Lachsen (Salmo salar) auf und wurde seitdem auch in anderen Aquakulturen dieser Fischart in Nordeuropa und Nordamerika beobachtet. Zwischen 2007 und 2009 stürzte das Auftreten des Virus die chilenische Lachsindustrie in eine tiefe Krise und führte zu Verlusten von rund 5 Milliarden US-Dollar.
„Man muss lernen, mit dem ISA-Virus zu leben und nicht in Panik zu verfallen“, erklärte der Staatssekretär für Fischerei und Aquakultur, Pablo Galilea. Laut seinen Worten wäre es unrealistisch zu denken, dass Chile den Erreger der Lachsseuche in den Gewässern der Fischzuchten im Süden ausgerottet hätte. „Auch Norwegen, unser Hauptkonkurrent, berichtet jährlich über acht Fälle von Ausbrüchen dieser Krankheit“, so Galilea in einem Gespräch mit der Presse.
Die chilenische Lachsindustrie generiert mehr als 30.000 Arbeitsplätze in vier Regionen im Süden des Landes. Die Exporte im Jahr 2012 betrugen 488.124 Tonnen im Wert von 2,89 Milliarden US-Dollar.
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