Beim siebten Petrocaribe-Gipfeltreffen in der venezolanischen Hauptstadt Caracas sind die zentralamerikanischen Länder Honduras und Guatemala als vollwertige Mitglieder aufgenommen worden und können Öl zu Sonderkonditionen erhalten. Honduras trat Petrocaribe bereits 2008 bei, wurde nach dem Sturz von Expräsident José Manuel Zelaya Rosales am 28. Juni 2009 jedoch temporär suspendiert. Am 13. Juli 2008, beim fünften Gipfeltreffen des Bündnisses in Maracaibo, trat Guatemala als 18. Mitglied bei und wurde nun auch formell bestätigt.
Petrocaribe ist ein Abkommen von Juni 2005 für Erdöllieferungen zum Vorzugspreis von Venezuela an einige Karibikstaaten. Das Abkommen erlaubt Käufe zum Marktpreis, aber nur 40 % müssen bei einem Ölpreis von über 100 $ innerhalb einer Frist von 90 Tagen gezahlt werden. Der Rest kann über 25 Jahre zum Zinssatz von 1 % geschuldet werden. Bei einem Ölpreis unter 100 $ müssen 60 % innerhalb der 90 Tagefrist gezahlt werden und bei einem Ölpreis über 200 $ nur 30 %.
Die Karibikstaaten können zu diesen Konditionen bis zu 185,000 Barrel am Tag erwerben. Auch Bezahlungen mit Waren oder Dienstleistungen (Tauschhandel) sind möglich. Zu den mittelfristigen Zielen gehört die gemeinsame Erschließung, Förderung und Verarbeitung von Erdöl und Erdgas durch die Mitgliedsstaaten. Es soll ein Netz erdölindustrieller Anlagen geschaffen werden, durch das die Versorgung der Staaten der Region nachhaltig gewährleistet werden soll.
Während des Gipfels in Caracas wurde ebenfalls die Vereinbarung über die Errichtung einer regionalen Wirtschafts-Zone für die Mitgliedsländer des Abkommens beschlossen. Diese umfasst alle Aspekte der Förderung von gemeinsamen Investitionen, Handel und Entwicklung.
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