Die venezolanische Vereinigung für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender (LGBT) hat für Samstag (18.) einen Marsch durch die Hauptstadt Caracas angekündigt. Die Community will gegen die Diskriminierung der sexuellen Minderheit und für die Genehmigung der Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern in dem südamerikanischen Land protestieren.
Der Internationale Tag gegen Homophobie wird seit 2005 jeweils am 17. Mai begangen. Die Initiative ging von Louis-George Tin aus, der heute der französischen Sektion der International Lesbian and Gay Association vorsteht. Ziel des Tages war es von Beginn an, internationale Aktivitäten zu koordinieren und Respekt für Lesben und Schwule einzufordern. Das Datum wurde zur Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt, den Tag, an dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschloss, Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel zu streichen.
„Wir haben viele Rechte zu verteidigen, unter anderem das Recht auf Identität von Transsexuellen, Genehmigung der Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern, die Frage der Nicht-Gewalt im öffentlichen Raum, Polizeistationen und Schulen“, erklärte Yonatan Matheus, Direktor der Nichtregierungsorganisation „Venezuela Diversa“ am Vorabend des Internationalen Tages gegen Homophobie. Er wies darauf hin, dass diesbezüglich seit dem Jahr 2008 drei Dokumente/Anträge an das Parlament eingereicht und nie beantwortet wurden.
Der Aktivist stellte fest, dass in anderen Ländern in der Region Fortschritte erzielt wurden und nannte als Beispiel Brasilien. Im Nachbarland rückt die landesweite Gleichstellung von Schwulen und Lesben bezüglich Ehefragen in greifbare Nähe. Die nationale Justiz hat die Behörden am Donnerstag (16.) angewiesen, Homosexuellen die Eheschliessung nicht länger zu verweigern. Dabei wies der Justizrat darauf hin, dass Homosexualität kein Grund für eine diskriminierende Behandlung sein dürfe.
„Venezuela stagniert. An unserem Marsch am Samstag werden mehr als ein halbes Dutzend Nichtregierungsorganisationen teilnehmen. Dies ist ein Protest und kein Festival oder Karneval – es gibt nichts zu feiern“, so Matheus.
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