Der venezolanische Oppositionsführer Henrique Capriles Radonski ist der Twitter-König in Lateinamerika. Mit über 3,3 Millionen Anhänger liegt er weit vor allen Staats-und Regierungschefs der Region. Alleine seit letzten Sonntag (19.) verzeichnete sein Account einen Zuwachs von 15.000.
Die Anhänger des Oppositionsbündnisses „Tisch der Demokratischen Einheit“ (MUD) haben sich daran gewöhnt, dass die im TV übertragenen Reden des 40-jährigen Gouverneurs von Miranda permanent gestört werden. Bei offiziellen Ereignissen darf die Regierung alle Fernseh- und Radiosender per Gesetz dazu zwingen, das laufende Programm dafür zu unterbrechen. Dabei kommt es des öfteren vor, dass völlig unwichtige und in der Vergangenheit liegende Geschehnisse mehrfach über den Sender flimmern.
Capriles kümmert sich nach eigenen Angaben persönlich um seinen Account, stützt sich stark auf dieses Netzwerk und erstellt digitale Sendungen, die online angesehen werden können. Eine in der Nacht von Montag auf Dienstag (21.) übertragene Pressekonferenz über die angebliche Verschwörung von Führern des Chavistas hatte zehntausende Besucher.
Hinter Capriles liegen der mexikanische Ex-Präsident Felipe Calderón (2,4), Kolumbiens ehemaliges Staatsoberhaupt Alvaro Uribe (2,1), die argentinische Präsidentin Christina Kirchner (2) und die Präsidenten von Kolumbien, Mexiko und Brasilien mit 1,8 Millionen Anhängern. Der ecuadorianische Präsident Rafael Correa und Nicolás Maduro haben etwas mehr als eine Million Anhänger.
Bis zu seinem Tod am 5. März hatte Hugo Chávez mit 4,2 Millionen das followerstärkste Konto aller lateinamerikanischen Führer beim Kurzmitteilungsdienst. Dort verbreitete die Regierung sogar Entscheidungen, obwohl der bolivarische Führer bereits im Sterben lag.
„Dort verbreitete die Regierung sogar Entscheidungen, obwohl der bolivarische Führer bereits im Sterben lag.“
bereits verstorben war ;)