Die Geschichte der chinesischen Migration in Peru begann um 1849, kurz nachdem der Sklavenhandel im südamerikanischen Land verboten und als illegal bezeichnet wurde. Die Ankömmlinge aus dem bevölkerungsreichsten Land der Erde übernahmen die Arbeit der ehemaligen Sklaven, gründeten später ihre eigenen Gemeinden, eröffneten ihre eigenen Unternehmen und Schulen und sind heute angesehene Unternehmer und Führungskräfte.
Ihre erlittenen Missbräuche wurden aufgezeichnet und es ist bekannt, dass sich während des Krieges im Pazifik ihre Situation verbesserte. Ihre Arbeit auf den großen Farmen war nicht mehr erforderlich – zu dieser Zeit begannen sich die chinesischen Immigranten auf ihre Wanderschaft in die großen Küstenstädte wie Lima und Ica. Sie gründeten ihre eigenen Bezirke in der Mitte der Hauptstadt und diese Abschnitte sind bekannt als „“Barrio Chino” oder „Chinatown“ (Ausgeprägte Gastronomie und Architektur).
Die asiatischen Einwanderer begannen sich in der peruanischen Gesellschaft durch die Eröffnung ihrer eigenen kleinen Unternehmen zu integrieren. Sie begannen mit kleinen Lebensmittelgeschäften und Gaststätten. Diese „Bodegas“ und „Chifas“ wurden sehr beliebt, in den 1930er Jahren fand man importierte chinesische Produkte fast an jeder Straßenecke. Beispiel für diese Geschäfte war die „“La Casa Win On Chong”“, die Spezialitäten-Ingredienzien an chinesische Gastronomen verkaufte.
Die chinesische Gemeinschaft verdiente sich den Ruf der Ausdauer und des Fleißes, durch ihre harte Arbeit wuchs der Respekt der peruanischen Bevölkerung gegenüber den Einwanderern. Sobald diese Familien ein gewisses Maß an wirtschaftlicher Stabilität erreicht hatten, ermöglichten sie ihren Kinder die bestmögliche Ausbildung. Um die Traditionen zu erhalten, wurde bereits in den 1940er Jahren die erste chinesische Schule in Lima gegründet.
Der Wunsch, ihre Not zu überwinden, beflügelte den unternehmerischen Geist. Die chinesische Gemeinde hat die Angewohnheit auf Diversifizierung der Branchen, an denen sie beteiligt ist. Ein perfektes Beispiel dafür ist die in chinesischem Besitz befindliche SamCorp, eine Unternehmensgruppe, die in der Kunststoff-Industrie gestartet war und jetzt Verbindungen zu Lebensmittel produzierenden Betrieben, Immobilien, TV / Radio-Werbung und Unterhaltungsbranche besitzt.
Ein weiteres erwähnenswertes Unternehmen in chinesischem Besitz ist die Supermarktkette Wong und Metro, die 1942 von Erasmo Wong Chiang gegründet wurde. Das Projekt war so erfolgreich, dass es von der chilenischen Cencosud (mehr als 120.000 Mitarbeiter) aufgekauft wurde. Das scharfe Auge der Wong Familie erlaubte es ihnen, ihre Geschäfte in die hoch geschätzten Business-Zentren rund um Lima (Plaza Lima Sur und Plaza Norte) auszudehnen.
Die nächste Generation von chinesischen Unternehmen in Peru betätigt sich nun im Import / Export-, der Agro-Industrie und im Bergbau. In der Tat ist es der Bergbau, welcher jetzt die Mehrheit der chinesischen Investitionen im Land verschlingt.
Seit 2006 sprießen Bergbau-Projekte in Peru aus dem Boden. Alleine das Projekt Toromocho in Chinalco hat mehr als 2,5 Milliarden US-Dollar an privaten Investitionen generiert. Zwei andere große chinesisch finanzierte Projekte sind Mercano de Shougang mit einem Investitionsvolumen von rund 1 Milliarde Dollar und das Minmetal & Giangxi Copper’s Projekt in Galeno, mit einem geschätzten Volumen von 2,5 Milliarden Dollar.
Von all diesen Projekten profitiert die Volkswirtschaft. Die chinesische Handelskammer setzt deshalb große Hoffnungen in die chinesische Gemeinde in Peru, die in den letzten zwei Jahrhunderten ein einflussreicher Faktur in der Andenrepublik war. Es scheint, dass sie in der Zukunft auch weiterhin eine wichtige Rolle als Wirtschaftspartner spielt.
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