Spezialisten des Nationalen Instituts für Anthropologie und Geschichte (INAH) haben vor der Küste der Halbinsel Yucatán das Wrack eines ehemaligen britischen Postschiffes (Royal Mail Steam Packet Company) lokalisiert. Nach Angaben der INAH handelt es sich um die „HMS Forth“, die in der Nacht des 14. Januar 1849 bei ihrer Fahrt auf die Bermudas mit dem „Arrecife Alacranes“ (Atoll am äußeren Schelf der Campeche Bank, 116 km nördlich der Küste der Halbinsel Yucatán) kollidierte und sank. Die Schiffsmannschaft konnte sich auf eine nahe gelegenen Insel retten und einige Tage später Havanna auf Kuba erreichen.
Arrecife Alacranes ist das größte Riff und das am deutlichsten ausgebildete Atoll im Golf von Mexiko. Es erstreckt sich von Nordwesten nach Südosten über eine Länge von 27 km, ist bis zu 15 km breit, und hat eine Gesamtfläche von 326 km². Die Lagune ist maximal 36 Meter tief. Unter Wasser besitzt das Riff eine hohe Biodiversität. Es gilt als Kinderstube für viele Fischarten der Region. In der Geschichte liefen an den Untiefen des Riffs viele Schiffe auf Grund. Die Wracks wurden von der Natur in das Riff integriert und besitzen einen erheblichen kulturellen Wert.
Ein INAH-Team unter der Leitung von Archäologin Helena Barba Meinecke erkundete den nördlichen Teil des Riffs und entdeckte Metallteile auf dem Meeresboden, die der Forschern Hinweise auf das gesunkene Postschiff lieferten. „Wir fanden eine Reihe von metallischen Elementen, darunter Überreste von Heizkesseln, Achsen und Anker“, so Meinecke. Sie wies darauf hin, dass wahrscheinlich bis zu 25 Schiffswracks in diesem Gebiet auf ihre „Entdeckung“ warten. Die Marinearchäologen planen weitere Expeditionen, um andere Wracks zu entdecken.
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