In Brasilien will der Bundesstaat Rio de Janeiro zukünftig Fremdsprachen stärker fördern und gleichzeitig den Traditionen der teilweise vor Generationen eingewanderten Familien gerecht werden. Wie das regionale Bildungsministerium nun bekannt gab, sollen bis zum kommenden Jahr die ersten vier öffentlichen bilingualen Schulen ihre Arbeit aufnehmen.
Noch in diesem Jahr soll in der ersten staatlichen Bildungseinrichtung der zweisprachige Unterricht beginnen. Dort sollen die Kinder neben der Landessprache Portugiesisch dann auch Mandarin (Hochchinesisch) in Wort und Schrift beigebracht bekommen. An drei weiteren Schulen ist geplant, bis spätestens Februar 2014 zusätzliche Fächer in Französisch, Spanisch und Englisch einzuführen.
Für die Umsetzung des bilingualen Bildungsprojektes in der Metropole unter dem Zuckerhut hat die zuständige Abteilung für öffentliches Schulwesen entweder internationale Institutionen oder die jeweiligen Regierungen mit ins Boot geholt. Entsprechende Kooperationsvereinbarungen wurden am gestrigen Montag (10.) mit dem chinesischen Konfuzius-Institut, dem spanischen Kultusministerium, dem französischen Generalkonsulat und dem im US-Bundesstaat Maryland gelegenen Prince George County unterzeichnet.
Weitere Kooperationen wurden zudem mit anderen Partnern in den Bereichen Gastronomie, Biotechnologie und neuen Medien getroffen. Von den ehrgeizigen Projekten profitieren allerdings zu Beginn gerade einmal zehn der insgesamt 1.350 Schulen des Bundesstaates im Südosten Brasiliens. Laut den Verantwortlichen müssen für eine Ausweitung der Projekte zunächst eine Vielzahl von Vorbereitungen getroffen werden. So fehle in vielen Schulen derzeit die notwendige Infrastruktur für den zusätzlichen Unterricht, zudem müssten auch die für einen optimalen Unterrichtsverlauf notwendigen Weiterbildungsmassnahmen der betroffenen Lehrer koordiniert werden.
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