Das südamerikanische Land Brasilien wird seit Tagen von Protesten erschüttert. Während der Großteil der Demonstranten friedlich gegen Korruption, Intransparenz und die Milliardeninvestitionen für die sportlichen Großveranstaltungen protestiert, nutzen Randalierer die Protestmärsche für ihre Zwecke. Angesichts der unsicheren Situation in den Großstädten, hat US-Schauspieler Brad Pitt eine Promotion-Tour für seinen Film „World War Z“ in Rio de Janeiro abgesagt.
Die Situation am Wochenende ist allerdings nicht mit dem vergangenen Donnerstagabend vergleichbar, als die Lage eskalierte und Demonstranten versuchten den „Palácio do Itamaraty“, den Sitz des Außenministeriums in Brasília, in Brand zu stecken. Inzwischen ist den meisten Brasilianern klar, dass es hier nicht mehr um die Botschaft der Menschen gegen Korruption und Geldverschwendung geht – sondern um stumpfen Vandalismus.
„Diese Vagabunden machen all das wofür wir kämpfen wieder kaputt“, beschwert sich die 28-jährige Katia Pinheiro in einem Gespräch mit agência latina press. Die Zahnärztin hat mit Freunden an einer Demo in São Luís (Hauptstadt des Bundesstaates Maranhão teilgenommen und war von der Gewalt erschüttert, mit der kriminelle Gruppen ihre eigenen Ziele verfolgen. „Sie haben in der Innenstadt einen Bus angehalten und komplett zerstört. Mütter mit ihren schreienden Kindern waren ihnen egal, sie wollen nur randalieren. Das ist nicht Brasilien, das ist der kriminelle Mob“, so Pinheiro.
Berichte von einigen ausländischen Medien, die ihre Informationen rein vom Hörensagen beziehen, sind mit Vorsicht zu genießen und entsprechen des öfteren nicht den Tatsachen. Effekthaschende Meldungen über ein brutales Vorgehen der Militärpolizei schildern nicht die wahrere Begebenheiten vor Ort. Fast immer stehen sich Demonstranten und Polizei über einen längeren Zeitraum „abwartend“ gegenüber. Werden die Sicherheitskräfte mit Steinen und Molotowcocktails beworfen, reagieren sie und schützen ihr eigenes Leben.
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