Im Endspiel des „Confed-Cup 2013“ sind am Sonntag (30.) Gastgeber Brasilien und der amtierende Welt-und Europameister Spanien im rundum erneuerten, aber noch immer legendären „Estádio Municipal do Maracanã“ in Rio de Janeiro aufeinander, getroffen. Ohne Punktverlust waren die „Seleção“ und die „Furia Roja“ durch die Gruppenphase marschiert, die knapp 74.000 Zuschauer durften sich auf eine packende Begegnung freuen. Das Finale, „auf das die Welt gewartet hat“ (O-Ton Neymar), gewann Brasilien verdient mit 3:0.
Es dauerte exakt 1 Minute und 32 Sekunden, bis der Ball zum ersten Mal im Kasten von Casillas einschlug und das Maracanã in seinen Grundfesten erbebte. Neymar wurde rechts am Strafraum nicht angegriffen und bediente Paulinho auf dem Flügel. Dieser flankte scharf an den langen Pfosten, wo die Kugel an die Wade von Neymar und schließlich zu Fred sprang. Der 1,85 Meter große Mittelstürmer schoss liegend und im Stil des legendären Gerd Müller aus drei Metern in die gegnerischen Maschen. Brasilien war im Rausch, Oscar hätte nach einer Kombination zwischen Neymar und Marcelo das 2:0 machen müssen ( Millimeter am linken Pfosten vorbei). Die Südamerikaner überrollten den vermeintlichen Favoriten, der zog des öfteren die Notbremse. In der 15. Minute glatte Fehlentscheidung des Unparteiischen Björn Kuipers (Niederlande). Neymar wäre nach einem langen Ball alleine auf weiter Flur durch gewesen – Arbeloa brachte ihn zu Fall und erhielt keine Rote Karte. Der Welt- und Europameister sah kein Land, nach 20 Minuten kam durch Iniesta der erste Torschuss zustande. Júlio César hatte allerdings keine Mühe und konnte den Ball zur Ecke abwehren.
Die Iberer waren nun im Spiel angekommen und zogen ihr allseits bekanntes Ballbesitzspiel auf. In der 32. Minute verhinderte „San Iker“ (148 Länderspiele nach einem blitzschnellen Konter der Südamerikaner das eigentliche sichere 2:0. Fred stand alleine vor dem Keeper und musste nur noch vollenden. Spaniens Keeper zeigte eine seiner unfassbaren Paraden und rettete die Europäer vor dem 0:2. Die Kanariengelben waren die bessere Mannschaft und hatten das Glück auf ihrer Seite. David Luiz wurde zum Volksheld, als er das fast sichere Tor von Pedro mit einer unfassbaren Grätsche noch von der Linie kratzen konnte. Auf der anderen Seite machte es Superstar Neymar besser und erzielte in der 44. Minute nach mustergültigen Pass von Oscar mit einem Gewaltschuss das 2:0. Kurz danach pfiff Schiedsrichter Kuipers zum Pausentee.
Das „Maracanã“ war in Ekstase und feierte Barca-Neuzugang Neymar euphorisch (Vertrag ab 1. Juli). Ein laufstarkes Brasilien zeigte dem Welt- und Europameister auch zu Beginn der 2. Halbzeit in nahezu allen Belangen seine Grenzen auf, der „Karneval in Rio“ erlebte im Juni seine Neuauflage. Spanien wurde demontiert, Fred sorgte mit seinem 3:0 aus rund 15 Metern in der 47. Minute bereits für die endgültige Vorentscheidung. Sergio Ramos verschoss nach Foul an Jesús Navas den fälligen Elfer für Spanien (55.´), das nun die Schlagzahl erhöhte und voll auf Angriff setzte. Trainer Luiz Felipe Scolari hatte allerdings eine kampfstarke Mannschaft zusammengestellt, die bei den Fans Hoffnungen auf die kommende WM weckte. Nach einem bösen Foul an Neymar erhielt dessen zukünftiger Mannschaftskollege Pique die Rote Karte (68.´), der 21-jährige Jungstar zirkelte den fälligen Freistoß aus 20 Metern linker Position nur knapp über das Gehäuse von Casillas.
Die Uhr tickte für die Gastgeber, Spanien schien nicht mehr wirklich an eine Wende zu glauben und ließ dem vermeintlichen Sieger das Ergebnis nun verwalten. Der Rekordweltmeister präsentierte sich ein Jahr vor der WM in einem hervorragenden Zustand und hatte in Júlio César einen glänzenden Torwart, der in der Schlussphase der Begegnung einen möglichen Anschlusstreffer der Iberer verhinderte. Die „Seleção“ spielte die Partie locker zu Ende und gewann nach 2005 (in Deutschland) und 2009 (Südafrika) zum dritten Mal in Folge den „FIFA-Konföderationen-Pokal“.
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