Die Szenen im Amazonasregenwald von Ecuador erinnern an vergangene Jahrhunderte: Unkontaktierte Indianer verteidigen mit Speeren ihr Gebiet gegen eindringende Holzfäller, Ölsucher und Missionare und verschwinden wieder im Dschungel. Doch der Konflikt passiert heute. Um die Rechte der Ureinwohner zu sichern, hat die ecuadorianische Regierung 1999 den südlichen Teil des Yasuni-Nationalparks zur sogenannten unberührbaren Zone erklärt. Die politisch unabhängige Umweltorganisation „Rettet den Regenwald“ fordert, dass sie von niemandem betreten werden.
Die Tagaeri-Taromenane-Indianer könnten jederzeit ihr isoliertes Leben im Regenwald aufgeben und das nächstgelegene Dorf oder die Stadt aufsuchen. Sie tun es aber nicht, und das aus gutem Grund: Denn jeder Kontakt mit der Außenwelt würde unwiederbringlich ihre Jahrtausende alte Lebensweise zerstören.
Doch ob das am Reißbrett in der Hauptstadt Quito entworfene 758.051 Hektar große Reservat für das Überleben der im Regenwald herumziehenden Indianer ausreicht, ist nicht sicher. Fragen kann man die Menschen jedenfalls nicht. Noch schlimmer ist: Die Gesetze und die eindeutigen Speer-Warnungen der Indianer werden immer öfter ignoriert. Holzfäller, Goldwäscher und Ölsucher wollen die Tagaeri-Taromenane gewaltsam loswerden, um ungehindert an die Rohstoffe im Regenwald zu gelangen.
Laut „Rettet den Regenwald“ schaut die ecuadorianische Regierung der Gewalt nicht nur weitgehend untätig zu, sie verschärft die Konflikte noch. Derzeit erweitert sie massiv die Erdölförderung im Regenwald. 21 Ölkonzessionen auf drei Millionen Hektar Indianerland im Regenwald bietet das südamerikanische Land transnationalen Ölkonzernen an.
Menschenrechtler und Wissenschaftler wenden sich mit 16 Empfehlungen an die ecuadorianische Regierung, um das Überleben der Indianer zu sichern.
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