Die ecuadorianische Hauptstadt Quito gilt als die Stadt mit dem besterhaltenen historischen Stadtzentrum Lateinamerikas. Grund genug, um sich weiterhin für den Erhalt des Zentrums einzusetzen. Quito Turismo hat daher in Kooperation mit der Regierung ein Projekt zur Erneuerung fünf ausgewählter Kulturstätten im Stadtkern entwickelt.
Zu den ältesten Gebäuden der Stadt zählen die Häuser mit den Familiennamen Cadisan, Mejía und Peréz Pallares, die allesamt im 16. Jahrhundert errichtet wurden und Teil des Projekts sind. Die Häuser García Moreno und Javier runden die ausgewählten Kulturstätten ab.
Das Haus Cadisan gehörte mehr als 400 Jahre lang derselben Familie, bis es 1991 von der Stadt Quito erworben wurde. Das zweigeschossige Gebäude, dessen Fassade aus Keramik besteht, hütet in seinem zentralen Innenhof einen Magnolienbaum und wurde zum Erbgut der Stadt erklärt.
Das Mejía-Haus ist derzeit Heimat für städtische Ämter und Galerien und liegt 100 Meter vom Platz der Unabhängigkeit entfernt. Die zwei hohen Stockwerke des Gebäudes stammen aus der Kolonialzeit. Der Keller ist im Kolonialstil mit Kacheln ausgekleidet. Es gibt Holzsäulen, Eisengitter und Terrassen aus Stein, die zu den beiden Innenhöfen aus Stein weisen.
Das Anwesen der Familie Pérez Pallares wird derzeit von der lokalen Behörde genutzt und ist diagonal zum Platz der Unabhängigkeit gelegen. Es umfasst fünf Etagen mit Marmorböden und einen überdachten Innenhof sowie Empfangssäle in der dritten Etage.
Das Haus García Moreno, erbaut 1874 für den damaligen Präsidenten der Republik, umfasst zwei Obergeschosse und ein Untergeschoss hinter einer Fassade im neoklassizistischen Stil. Es verfügt über sieben Balkone mit Blick auf den zentralen Innenhof. Seit 2007 ist das Haus Heimat für Werkstätten, die traditionelles Kunsthandwerk wie Schmuck und Kerzen herstellen – und den weltberühmten Panamahut.
Das 1955 erbaute Javier-Haus mit vier Etagen, Terrasse und einem begrünten Dach bietet einen ausgezeichneten Panoramablick über die Stadt. Das Haus mit Marmorboden liegt direkt am Plaza San Francisco.
Da die touristische Nachfrage in den nächsten Jahren voraussichtlich um fünf Prozent steigen wird, arbeitet die Stadt Quito derzeit mit Hochdruck an Projekten wie dem neuen Flughafen, einem neuen Kongresszentrum, einer U-Bahn, der Revitalisierung des historischen Stadtkerns und der Nutzung der Familienhäuser.
So könnten die Anwesen der Familien Mejía, Pérez Pallares, Javier und García Moreno zukünftig als Boutique-Hotels mit je 30 Zimmern genutzt werden. Im Haus der Familie Cadisan sollen Einheimische und Besucher in Zukunft speisen können.
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