Ein mysteriöser und grausamer Familienmord schockt Brasilien. In einem Haus in São Paulo wurden am Montag (5.) die Leichen des 13-jährigen Marcelo Eduardo Bovo Pesseghini, die seiner Eltern Luís Marcelo und Andreia- und in einem anderem Haus auf dem selben Grundstück die der Großmutter und der Tante von Marcelo gefunden. Alle Opfer wurden durch eine Pistole Kaliber 40 Millimeter getötet, die Waffe wurde unter dem Körper des Jungen gefunden. Laut der Polizei war Marcelo Linkshänder und der Einschuss befand sich in seiner linken Schläfe.
Laut Angaben der Behörden gab es keine Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen, ebenfalls wurde in der Wohnung nichts entwendet. Im Rucksack von Marcelo wurde zudem ein weiterer Revolver Kaliber 32 gefunden. Dieser gehörte ebenfalls seinem Vater, der wie seine Frau bei der Polizei war. Die Militärpolizei geht mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass Marcelo seine Familie und sich selbst tötete, schließt ein Fremdverschulden jedoch nicht gänzlich aus.
Ein weitere Ungereimtheit ist das Auto der Familie. Dieses fand die Polizei nur wenige Meter von einer privaten Schuleinrichtung entfernt. Eine Auswertung der Überwachungskameras soll nun klären, ob Marcelo mit dem Auto zur Schule fuhr. Eine Notiz im Rucksack des Jungen belegt, dass er am Tag des Verbrechens zur Schule gehen wollte. Die Polizei hat noch keine Informationen bekannt gegeben, zu welchem Zeitpunkt die Familie getötet wurde.
Nach Informationen der Familie litt Marcelo an Mukoviszidose. Die Krankheit ist erblich und verringert die Lebenserwartung. Im Fall von Marcelo hatten die Ärzte eine Lebenserwartung von nur vier Jahren prognostiziert, aufgrund der Pflege und Kontrolle durch die Eltern war der Junge immer noch am Leben. Während noch vor zwei Jahrzehnten viele Patienten mit der vererbten Stoffwechselerkrankung schon im Jugendalter verstarben, besteht heute aufgrund der sich stetig verbessernden Therapiemöglichkeiten eine gute Chance, das 4. Lebensjahrzehnt zu erreichen.
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