Venezuela: Yanomami-Massaker geschah vor 20 Jahren

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Datum: 13. August 2013
Uhrzeit: 07:03 Uhr
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Autor: Redaktion
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► Das größte relativ abgeschieden lebende indigene Volk in Südamerika

Überlebende eines grausamen Massakers, bei dem 16 Yanomami von Goldgräbern ermordet wurden, zeigen sich angesichts der noch immer andauernden Präsenz von illegalen Goldgräbern auf ihrem Gebiet auch 20 Jahre nach dem Vorfall besorgt. Das Massaker in der Yanomami-Gemeinde Haximu im Amazonasgebiet von Venezuela wurde 1993 von 22 Goldgräbern durchgeführt. Bei dem brutalen Angriff schossen die Schürfer auf Frauen, Kinder und Alte. Ein Baby wurde mit einer Machete getötet.

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Laut der Nichtregierungsorganisation Survival International arbeiten auch 20 Jahre nach dem Massaker in den Gebieten der Yanomami in Brasilien und Venezuela noch immer illegal Goldgräber. Sie verschmutzen die Flüsse mit Quecksilber, zerstören den Wald und auch Übergriffe auf die Yanomami gehen weiter, obwohl die brasilianischen Behörden eine Operation gegen die Goldschürfer in dem Gebiet durchführen.

In Venezuela fürchten die Yanomami ein großflächiges Eindringen auf ihr angestammtes Land, seit der chinesische Staatskonzern CITIC die Bodenschätze des Landes erkunden, auf Karten festhalten und katalogisieren soll. Viele der Mineralien liegen in indigenen Gebieten.

COIAM, ein Netzwerk indigener Organisationen im Amazonasgebiet, lehnt CITICs Pläne entschieden ab und erklärte: “Wir bitten die nationale Regierung diese Projekte dringend zu überarbeiten und sie angesichts der potenziell zerstörerischen Folgen für die Umwelt und sozio-kulturelle Aspekte nicht auf indigenen Territorien und Gemeinden zu erlauben. Das Leben und das physische und kulturelle Überleben folgender Generationen indigener Völker hängt vom angemessenen Schutz ihrer Gewohnheiten und ihres Landes ab.”

In Brasilien setzen sich die Yanomami entschlossen gegen den Entwurf für ein neues Bergbaugesetz ein, der derzeit im Kongress diskutiert wird. Sollte er genehmigt werden, würde das Gesetz die Erschließung des Yanomami-Gebietes und anderer indigener Territorien für großflächigen Bergbau erlauben und zusätzliche Eindringlinge in ihre Gebiete bringen.

Fünf der Täter des Haximu-Massakers wurden wegen Völkermordes verurteilt. Das Urteil wurde als bahnbrechend und historisch gewürdigt. Inzwischen muss jedoch nur noch einer der Bergarbeiter eine Haftstrafe absitzen. Einer der Männer, der einen Teil seiner Strafe absaß, wurde im letzten Jahr bei einer Operation im Yanomami-Gebiet aufgegriffen, wo er erneut illegal Gold schürfte.

Davi Kopenawa, ein Sprecher der Yanomami, erklärte gegenüber der Menschenrechtsorganisation Survival International: “Ich habe Haximu niemals vergessen. Die Goldgräber töteten 16 Yanomami und die gleichen Goldgräber kamen wieder […] Wir waren entsetzt, weil die Goldgräber nie bestraft wurden und nicht leiden mussten, wie wir es taten.”

Nach dem Massaker wurden mehrere brasilianisch-venezolanische Kommissionen eingerichtet, darunter eine, die illegalen Bergbau beobachten und dagegen Maßnahmen ergreifen soll. Doch diese Kommission scheint seit Jahren nicht mehr aktiv zu sein. Survival International hat an die Regierungen beider Länder geschrieben und sie aufgefordert, ihre Vereinbarungen zur Kontrolle illegalen Bergbaus umzusetzen und das Yanomami-Gebiet zu schützen.

Die Yanomami zählen über 30.000 Angehörige und sind das größte relativ abgeschieden lebende indigene Volk in Südamerika. Sie leben in der Grenzregion zwischen Brasilien und Venezuela. Ein Ansturm illegaler Goldschürfer kostete viele Yanomami in den 1980er Jahren das Leben, als jeder fünfte Yanomami in Brasilien durch gewaltsame Angriffe oder eingeschleppte Krankheiten starb.

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