Die Nationale Behörde für Gesundheitsüberwachung (Agência Nacional de Vigilância Sanitária, ANVISA) hat das „Instituto Butantan“ am Rande der brasilianischen Großstadt São Paulo authorisiert, einen Dengue-Impfstoff an Menschen zu testen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums soll die Testphase fünf Jahre betragen und wird von 300 Freiwilligen durchgeführt werden.
Das Institut Butantan produziert seit Jahrzehnten Impfstoffe gegen diverse Krankheiten. Zum Beispiel gegen Tuberkulose und Keuchhusten, gegen Cholera, Tetanus und Diphtherie. Auch heute noch stellt das Butantan alle nötigen Impfstoffe für die Versorgung der brasilianischen Bevölkerung her. Die Forschungen für einen neuen Impfstoff gegen Dengue begannen bereits im Jahr 2006 und werden vom Gesundheitsministerium mit 200 Millionen US-Dollar unterstützt.
Das Denguefieber ist eine Krankheit, deren Ursache eine Infektion mit dem Dengue-Virus ist. Bei dem Virus handelt es sich um ein 40 bis 60 nm großes, behülltes RNA-Virus mit positiver Polarität aus der Familie der Flaviviren. Das Virus wird durch den Stich einer Mücke übertragen und ist in tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet. Die einzigen bekannten Wirte des Virus sind Primaten und verschiedene Stechmückenarten. Es existieren vier verschiedene Serotypen (Untergruppen) des Virus, die sehr wahrscheinlich unabhängig voneinander innerhalb der letzten 2000 Jahre in Asien von nichtmenschlichen Primaten auf den Menschen übersprangen.
Bislang gibt es gegen die Erkrankung weder eine Impfung noch eine spezifische antivirale Behandlung. In Deutschland, Österreich und der Schweiz besteht eine Meldepflicht bei Verdacht, Erkrankung, Tod, direktem und indirektem Erregernachweis oder hämorrhagischem Krankheitsverlauf.
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