Brasilien: São Luís restauriert „Historisches Zentrum“

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Datum: 19. August 2013
Uhrzeit: 20:58 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Erneute Investitionen in Höhe von 54,9 Millionen US-Dollar

Nirgendwo in Brasilien findet man so viele Zeugen portugiesischer Kolonialarchitektur wie in São Luís. Das historische Zentrum der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Maranhão besticht durch mehr als 3.500 Gebäude, an denen deutlich der Zahn der Zeit nagt. Prefeito (Bürgermeister) Edivaldo Holanda Júnior gab am Montag (19.) erneute Investitionen in Höhe von 133 Millionen Real (54,9 Millionen US-Dollar) bekannt, die durch die Landesregierung zur Verfügung gestellt werden und vorrangig der Renovation des historischen Zentrums zu Gute kommen sollen.

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São Luís ist seit 1621 die Hauptstadt von Maranhão und hat etwa 1,5 Millionen Einwohner. Die Stadt liegt auf der Halbinsel Ilha de São Luis zwischen der Bucht von São Marcos (Baía de São Marcos) und der Bucht von São José (Baía de São José). An dieser Stelle der brasilianischen Küste, bedingt durch die geographische Lage und der Konstellation von Mond, Sonne und Erde, beträgt der Tidenhub etwa sieben Meter, wodurch bei Ebbe riesige Sandflächen freiliegen.

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Der Ursprung der Stadt liegt im Jahr 1612, als die Franzosen in diesem von den Portugiesen noch nicht kolonialisierten Teil Brasiliens ein Fort bauten. Dieses Fort fiel jedoch schon im Jahr 1615 nach einjährigem Kampf an die Portugiesen. 1631 wurde die Siedlung von Holländern eingenommen, doch 1664 bekam Portugal nicht nur hier, sondern in ganz Brasilien wieder die Oberhand. Charakteristisch für die Altstadt sind die mit portugiesischen Fliesen (Azulejos) bedeckten Fassaden. Das Stadtzentrum ist seit 1997 als Weltkulturerbe von der UNESCO geschützt.

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Insgesamt sind 49 Maßnahmen vorgesehen, die der Wiederherstellung des historischen Erbes dienen. Dazu zählen unter anderem die Restaurationen des „Teatro João do Vale“ und des Bahnhofs von São Luís. In der Stadt ist die Endstation der Bahnstrecke Estrada de Ferro Carajás, die aus den Erzminen des Gebiets um Carajás kommt. Holanda wies darauf hin, dass es angesichts der Bauarbeiten zu Änderungen im Straßenverkehr kommen wird. „Diese Aktionen dienen zur Erhaltung der föderalen Einheit und sind der Schlüssel für die Revitalisierung des historischen Zentrums. Dieses Gebiet generiert ein hohes Einkommen und Beschäftigung für die Bewohner unserer Stadt“, so der Bürgermeister.

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Wichtigste kulturelle Veranstaltung in diesem Jahr soll die Buchmesse im Bereich des historischen Zentrums werden. Ebenfalls wurde bekannt gegeben, das in der Altstadt Ende Oktober dieses Jahres eine zusätzliche und moderne Videoüberwachung installiert wird.

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Die für Besucher interessantesten Sehenswürdigkeiten finden sich im „Praia Grande“, wo antike Villen und Geschäftshäuser, mit Kacheln aus europäischer Fabrikation, den Einfluss der Portugiesen in der lokalen Architektur verdeutlichen. Das gesamte Stadtviertel ist ein kultureller Mittelpunkt der Stadt geworden. Hier findet man Theater, Kinos, Bars, Imbiss-Buden, Restaurants und Dienstleistungs-Unternehmen für Touristen.

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Vor Jahren wurden bereits mehr als 250 antike Gebäude mit einem Kostenaufwand von über 100 Millionen US-Dollar restauriert. Das gesamte Stromnetz des Viertels ist erneuert und der Autoverkehr in diesem Bereich streng untersagt.

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