Vier Journalisten, darunter Nachrichtensprecher und Moderatoren einer Talk-Show, haben am Dienstag (20.) beim venezolanischen Fernsehsender Globovisión ihren Rücktritt angekündigt. Die Mitarbeiter reagieren damit auf Änderungen beim ehemals regierungskritischen Fernsehsender, der vor mehreren Monaten verkauft wurde.
„Ich habe heute meinen Rücktritt angekündigt. Unter den gegebenen Umständen kann man bei Globovisión nicht mehr von einer freie Presse sprechen“, gab Roberto Giusti, Moderator des täglichen politischen Analyseprogramms „Grado 33“ bekannt. Bereits am vergangenen Freitag (16.) hatte Leopoldo Castillo, einer der renommiertesten Journalisten des Kanals, seinen Rücktritt und das Ende seiner Sendung „Aló Ciudadano“ angekündigt. Castillo hatte stets einen Kampf gegen den Machtmissbrauch geführt und offen über Korruption im Regierungslager berichtet, was bei der neuen Senderleitung offenbar nicht auf Gegenliebe gestoßen war.
Globovisión war am 13. Mai dieses Jahres an die Medienunternehmer Juan Domingo Cordero, Raúl Gorrín und Gustavo Perdomo verkauft worden. Der bis dahin regierungskritische Fernsehsender hatte bereits kurz nach der Veräußerung angekündigt, seine Linie zugunsten einer „ausgewogenen Berichterstattung“ zu verändern. Wenige Tage nach dem Wechsel entließ die neue Leitung den Talkmaster und Oppositionsabgeordneten Ismael García, wenig später auch dem Talkmaster Francisco „Kiko“ Bautista. Dieser hatte in seiner Sendung „Buenas Noches“ Ausschnitte einer Rede von Oppositionsführer Capriles gezeigt und musste deshalb seinen Hut nehmen. Daraufhin verließen mehrere Kollegen den Sender aus Solidarität mit den beiden gefeuerten Journalisten. Im Verlauf einer landesweiten Protestaktion kündigten innerhalb kürzester Zeit 300.000 Personen den Twitter-Account des Senders.
Globovisión war in der Vergangenheit auch das einzige Medium des südamerikanischen Landes, das digitale Übertragungen von Live-Konferenzen und Kundgebungen des Oppositionsführer Henrique Capriles ausstrahlte. Als dieser nach den Präsidentschaftswahlen vom 14. April von Wahlfälschung sprach und Nicolás Maduro bis zum heutigen Zeitpunkt nicht als den rechtmäßigen Präsidenten des Landes anerkennt, wurden seine Sendungen aus dem Programm gekippt.
Alles so kompliziert…warum nennt sich Venezuela nicht gleich Verwaltungsgemeinschaft Kuba…!
Was bleibt noch? Alle Fernsehsender in Hand der Regierung,viele Radiosender auch „enteignet“ so tönt aus allen Kanälen Tag und Nacht Propaganda als Dauerberieselung, um eine nicht existiernde Realität aufzuzwingen.Ständige Angriffe auf die Presse, an den Haaren herbeigezogene Prozesse gegen grosse Tageszeitungen.Man sieht wie nötig sie es haben jedwede Opposition zu unterdrücken.Wer eine gute Verwaltung der Regierungsangelegenheiten vorweist muss nicht ständig zu Repressalien greifen.