„Fidel Castro“ und sechs Geschwister geschlüpft

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Datum: 04. September 2013
Uhrzeit: 11:10 Uhr
Ressorts: Kuba, Natur & Umwelt
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Kroko-Nachwuchs bekommt eine noble Kinderstube

Erstmals ist in Deutschland die Zucht der extrem seltenen Rauten-Krokodile geglückt. Die Art lebt in etwa 4.000 Exemplaren ausschließlich auf der Karibikinsel Kuba und ist vom Aussterben bedroht. Ihr Lebensraum sind zwei Sümpfe. In den vergangenen Wochen sind im Zoo Hoyerswerda sage und schreibe sieben Jungtiere geschlüpft. Die kleinen Echsen wogen nach dem Schlüpfen zwischen 55 und 70 Gramm, waren 18 bis 22 Zentimeter lang.

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„In den vielen Jahren als Tierpflegerin war es das aufregendste Erlebnis. Der erste Name stand schnell fest, denn was würde wohl besser passen für ein Kubakrokodil als Fidel Castro“, freut sich Tierpflegerin Silke Kühn. Nomen est Omen: Fidel übernahm auch gleich das Kommando über die vielköpfige Geschwisterschar.

Der Kroko-Nachwuchs bekommt eine noble Kinderstube: Das Terrarium mit „Fidel Castro“ und seinen Geschwistern wurde eilig im Foyer des Schlosses eingerichtet. Dort wurden sie auch ab Samstag erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

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Die räumliche Trennung ist beabsichtigt. Nur so kann die Entwicklung der Jungtiere optimal überwacht werden. Vater Jaco, dreieinhalb Meter lang und fünf Zentner (250 kg) schwer und Mutter Primos (3,2 Meter lang, 180 Kilo schwer) leben im Tropenhaus des Zoo Hoyerswerda. Zoo und Schloss bilden ein gemeinsames Ensemble, so dass die Besucher auch den stolzen Eltern im Tropenhaus eine Stippvisite abstatten können.

Beide sind etwa 35 Jahre alt und wurden 1981 aus einer Zuchtfarm auf Kuba nach Deutschland importiert. Dort waren sie zunächst Stars im Staatszirkus der DDR. Nach fünf Jahren im Showgeschäft haben sie sich im Zoo Hoyerswerda zur Ruhe gesetzt und genießen die Rundumversorgung durch die Tierpfleger.

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Dass sich die Echsen mit dem Nachwuchs 26 Jahre Zeit ließen, ist nicht außergewöhnlich. „Krokodile werden bis zu 100 Jahre alt“, erklärt Kathrin Witzenberger, zoologische Leiterin. „Da kann man es schon einmal etwas ruhiger angehen lassen.“

Die Zucht von Kuba-Krokodilen ist in Europa vorher überhaupt erst selten geglückt, besonders erfolgreich war bisher der Zoo von Stockholm. Kathrin Witzenberger: „Die skandinavischen Kolleginnen und Kollegen konnten uns mit wertvollen Hinweisen unterstützen, insbesondere in der kritischen Phase der ersten Tage.“ Bisher gibt es kaum wissenschaftliche Erkenntnisse über Fortpflanzung und Aufzucht von Kuba-Krokodilen.

Auch der Koordinator des Zuchtprogramms für die seltenen Kuba-Krokodile Mike Bungard aus dem Paignton Zoo Environmental Park in England freut sich über den Nachwuchs in Hoyerswerda und gratulierte per Mail zum Zuchterfolg. Da die beiden Elterntiere Direktimporte aus Kuba sind, könnte der Nachwuchs sehr wichtig für die Zuchtpopulation werden.

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Carmen Lötsch, Geschäftsführerin der ZooKultur gGmbH: „Die Kuba-Krokodile sind nicht der erste spektakuläre Zuchterfolg in Hoyerswerda. Allein in diesem Jahr kamen ein kleiner Malabar-Hornvogel und ein Mandschuren-Kranich zur Welt. Beides sind extrem seltene Arten. Der Zoo Hoyerswerda trägt damit dazu bei, diese Tiere vom Aussterben zu retten. Wo immer es möglich ist, beteiligt sich der Zoo Hoyerswerda an den Erhaltungszuchtprogrammen für die hier gehaltenen Arten und kooperiert so mit Zoos in aller Welt.“

Zur Begrüßung gibt es für „Fidel Castro“ und die anderen Baby-Krokodile ab Samstag, den 31.08. ein familienfreundliches Rahmenprogramm in Form eines Kroko-Rundweges mit Elterntieren, Kroko-Kinderstube, Informationen rund um unsere Stars und gastronomischen Spezialitäten für den großen und kleinen Krokodils-Hunger.

Kuba-Krokodile gehören zu den am stärksten gefährdeten Krokodilarten weltweit. Man findet sie nur noch in zwei Süßwasser Sumpfgebieten auf Kuba. Der gesamte Wildbestand wird derzeit auf etwa 4.000 Tiere geschätzt. Die Art war früher einmal deutlich weiter verbreitet, aber Bejagung durch den Menschen und die Trockenlegung und Versalzung ihres Lebensraumes haben die Bestände dramatisch zurück gehen lassen. Problematisch ist auch die Vermischung mit Brillenkaimanen aus Zuchtfarmen und den ebenfalls auf Kuba vorkommenden Spitzkrokodilen.

Öffnungszeiten Zoo Hoyerswerda

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  1. 1
    Der Bettler

    Müßte ja wohl nicht unbedingt sein, daß jetzt ein Fidel Castro in deutschen
    Zoos rumgeistert. Ein anderer Name hätte keinen so bitteren Beigeschmack.

  2. Wieso passt doch….ist das letzte Reptil der Karibik!

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